Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,eg
Markgräfler Jahrbuch
3.1954
Seite: 20
(PDF, 29 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgjb-1954/0019
Auf die Frage nach der Bedeutung des Isteiner Klotzes in ihrem Schaffen antwortete
sie u. a.: „Ich kenne nur das Land am Oberrhein, von dem der Klotzen
ein wesentlicher Teil ist; und so ist es möglich, daß der Berg am Strom der fraglichen
Stelle Pate stand".

In Johann Peter Hebels Leben „Vom Peterli zum Prälaten" von Hermann
Vortisch (1926) läßt der Verfasser den Vikar über Rheinweiler und Klein-
kems den Rhein entlang nach Istein wandern. Auf der Höhe des Klotzes findet
Hebel nicht nur reiche botanische Ausbeute, sondern „auch seine ganze Predigt,
über die er auf seinem Wege klar geworden war".

Hermann Eris Busse hat in seinem Frühwerk „Peter Brunnkant" (1927) ein
Loblied unserer oberrheinischen Heimat gesungen und die „Gestalt manches wackeren
Zeitgenossen" gezeichnet. Einen Abschnitt widmete er dem Isteiner Klotz:
„Der Isteiner Klotz geriet schon oft unversehens in meine Gedanken. Ich kannte
ihn, jedoch fuhr stets ein Mißgeschick in meine Pläne und riß mich von dem
Stein los in andere Gegenden, wenn sein wuchtender Umriß mich bannte. Jetzt
hinderte mich nichts mehr, ich wollte mich festsaugen wie eine fremde Pflanze,
deren es dort so viele gibt: fremde Edelinge, aus fremder Herren Länder.
Und die Stadt Basel, die mich wohl am meisten jedesmal vom Klotz gelockt, sollte
verschmäht bleiben, bis ich dem herben Berg Erlebnis und Ergebnis für mich abgerungen
, das mir nie mehr aus dem Gedächtnis schwinden sollte".

Kreuz und quer durchstreifte er den Berg. „Der Klotz am Rhein und das
Weib damals im Rhein" wurden „zu Kanzeln" seiner „innersten Predigten". Pak-
kend schildert er das nächtliche Zusammentreffen mit Burte am Ufer des Stromes
und den gemeinsamen Weg nach Lörrach.

Seit Jahren hat Hermann Burte seinen Wohnsitz am Fuße des Efringer
Berges, der nach Bodenaufbau, Pflanzen- und Tierwelt zum Isteiner Klotz gehört.
Für Burte, den wortgewaltigen Künder von Volk und Landschaft am Oberrhein,
ist der Isteiner Klotz eines der Wahrzeichen des Markgräflerlandes zwischen
Blauen und Strom: „Hier ragt der Klotz am Rhein, die Spuren vieltausendjähriger
Geschichte an sich, ein einzigster Fleck Erde".

In dem Band alemannischer Gedichte „Madlee" (1923) nimmt der Dichter
vereinzelt Bezug auf den „Klotzen". So heißt es im Gedicht „Der Oberwind"

... es schmeckt no Chalch uf dr Zunge,

s' waiht wie Wy in der Luft un heißi Quelle im Boode.

Im Gedicht „Sehnsucht in der Fremde" zaubert er den Blick von der Lücke,
dem „Rebland-Webland-Paß" nach den wesentlichsten Landschaftspunkten der
Heimat ins Erinnerungsbild:

Aber 's Härz isch schwer un d' Seel isch leer,
Wenn i numme uf der Lücke wär! . . .
Seecht i vor mer liege s' Haimetland
Hoch vom Blaue bis an d' Isteiwand,
Zsämmeghalte vom e gstromte Band,
S' würd nit besser, bis i dobe stand!

20


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgjb-1954/0019