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Markgräfler Jahrbuch
3.1954
Seite: 66
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schaft Rötteln-Sausenberg und Badenweiler. Nachdem die Schweizer eine Reihe
von Dörfern verbrannt hatten, zogen sie wieder ab. Die Kaiserlichen folgten
und lagerten bei Altkirch. In der Burg Dorneck im Birstal liegt eine solothur-
nische Besatzung. Sie sichert den Weg durch den Jura. Mitte Juli rücken langsam
und verstreut die Mannschaften der Herrschaften und Städte an: Breisgauer,
Hochberger und die der oberen Herrschaften des Markgrafen, also die Rötteler,
Sausenberger und die von Badenweiler. Auch ihre Geschütze führen sie mit.
Am 21. Juli legten sie sich in einer Gesamtstärke von 14 000 Mann zu Fuß und
2 000 Reitern vor Schloß Dorneck und ins Feld bei Dornach. Die Burg wurde
sogleich belagert, aber tapfer verteidigt von der kleinen Besatzung.

Solothurn war wach und sah die Gefahr. Es forderte Zuzug mit stärkster
Macht. Und sie kamen. Zunächst die Zürcher und die Berner, mit den Solo-
thurnern an die 6 000 Mann. Erschöpft und erhitzt trafen sie am 22. Juli in
Liestal ein. Eine kurze Rast wurde eingelegt, dann erfolgte der Aufmarsch nach
Gempen; dort hatten sie von der Schartenfluh her Einblick in das Lager der
Feinde. Und wie sah es da unten aus? Die Knechte lagerten in Sorglosigkeit, sie
spielten, badeten und tanzten und kümmerten sich nicht um die Befestigung des
Lagers. Die Führer waren zu den Geschützen gegangen, die ein vernichtendes
Feuer auf das Schloß legten und große Teile der Mauer in Trümmer schössen.
Auf den folgenden Tag war der Sturm auf die Burg angesetzt. Angesichts dieser
Sorglosigkeit entschlossen sich die eidgenössischen Hauptleute zum Kampf und
überraschenden Angriff. Doch waren die Berner nach langem Vormittagsmarsch
von mehr als 25 km der Ruhe und Erquickung mit Speise und Trank bedürftig.
Sie lagerten und reinigten sich von Schweiß und Staub. Derweilen beobachteten
die Hauptleute die letzten Vorbereitungen der Artillerie vor Dorneck, wo Graf
Heinrich von Fürstenberg diese besichtigte. Das Reichsheer ahnte keine Gefahr.
Die Lage war der Überraschung günstig. Die Hauptleute teilten die anwesende
Macht in eine Vorhut und den Gewalthaufen; die Luzerner und Zuger, die man
erwartete, sollten die Nachhut bilden. Die Solothurner, die in der Vorhut standen
, hatten Dorneck zu befreien, das von solothurnischer Besatzung verteidigt
wurde. Sie stürmten die steil abfallende Flanke der Schartenfluh durch den Wald
hinunter, ordneten sich rasch und teilten sich in 2 Kolonnen. Die eine stieß auf die
Belagerungsartillerie, machte die Bedienung nieder und befreite die Burg. Hier
fanden auch der Graf von Fürstenberg und seine Begleitung den Tod. Es war
um 4 Uhr des Nachmittags. Dieser Erfolg verleitete den Haufen, weiter hinunter
vorzudringen bis an die Dornachbrücke. Die andere Kolonne war aber in schwere
Gefahr geraten; sie begegnete einem harten Widerstand. Beide Kolonnen
rückten zusammen und zogen sich zurück, hart bedrängt von den Verfolgern.
Da nahte der Gewalthaufe im hügeligen Gelände von Dörnach und Arlesheim;
an ihn lehnte sich die Vorhut an.

Jetzt erst begann der rechte Kampf. Die Kerntruppe der Kaiserlichen waren
die geldrischen Knechte, erfahrene Krieger, die auch die schweizerische Art des
Kampfes kannten. Mit ihnen zusammen fochten die Landsknechte. Von Arlesheim
feuerte die Artillerie. Jenseits der Birs stand die berühmte und berüchtigte
Welsche Garde, eine Reitertruppe, die gewohnt war, schonungslos zu fechten
und dem Gegner Schrecken einzujagen.

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