Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,eg
Markgräfler Jahrbuch
4.1962
Seite: 22
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einmal der heimatliche, lebensvolle Zug wie eine Quelle mitten im Satz aufspringt.
Die ganze Szene steht plötzlich mitten im Oberland, an ganz bestimmtem Platze;
die Personen sind kurz und treffend gekennzeichnend und beginnen, lebenswahr
zu handeln. Hier erzählt der Hausfreund wohl Selbsterlebtes; er hat aber auch
noch Gehilfen, so den Adjunkt5) und dessen Schwiegermutter 6), manchen Freund
und Gevatter, die ihm Geschichten zutragen. Er verwendet aber auch Zeitungsausschnitte
, das Büchlein „Vademecum für lustige Leute" und anderes, arbeitet
aber alles für seinen Zweck um, und darin liegt das Entscheidende. Er bevölkert
seine Welt mit ganz bestimmten Typen und Figuren, so z. B. dem Herrn Theodor
, dem Zirkelschmied, dem Spitzbubenkleeblatt des Zundelheiner, Zundelfrieder
und roten Dieter, mit Juden, Handwerksburschen und Soldaten, mit Gaunern und
Verbrechern. Aber auch mit manchem edeln Menschen. Und liegt oft auch der
Schauplatz der Handlung weit ab von der Heimat am Oberrhein, so läuft doch
irgend ein Faden von der Ferne her in die Stube des geneigten Lesers. Solche
Schöpfungen gedeihen allerdings nicht in der Hast des Geschäftslebens; sie entstehen
nach Hebels eigenem Geständnis nur „in Stunden freier Muße und heiterer
Laune." Unter der Wirkung dieses lebenspendenden Quells stehen wir heute
noch, wenn die Geschichten des Rheinländischen Hausfreundes in unser Ohr fallen.

5) Der württembergische Gesandtschaftssekretär Kölle.

6) Die Schauspielerin Händel-Schütz.

Niederweiler. Zeichnung von F. Fischer

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