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Markgräfler Jahrbuch
4.1962
Seite: 77
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der Wirtschaft gezeigte entgegenkommende Haltung vermissen, sodaß sich die
großen Entfernungen zu den Rohstoffrevieren und Absatzbereichen allmählich
in ihrer vollen Härte auswirken. — Dennoch hat dieses Wirtschaftsgebiet an dem
allgemeinen Aufstieg in der Bundesrepublik teilgenommen. Die Initiative und die
Tatkraft der Unternehmer sowie die Ausdauer und das Verantwortungsbewußtsein
der Belegschaften sind die Kräfte, die Schwierigstes zuwege brachten. Die
Rationalisierung und Automatisierung der Betriebe, die Modernisierung der Produktionsmethoden
, die Ersetzung von Kohle durch Oel, die Bemühungen um eine
Verbesserung der Verkehrssituation auf der Schiene, der Straße, auf dem Wasser
und in der Luft, die Förderung des Straßenbaues, die Schaffung zusätzlicher
sozialer Einrichtungen zur Entschärfung der arbeitsmarktpolitischen Lage und
anderes mehr sind die Maßnahmen, die in Angriff genommen wurden. Der Aufstieg
spiegelt sich in den Umsatzziffern der Industrie wieder: 1954 917 483 000,—
DM, 1961 1 617 412 000,— DM. Die Zahl der Beschäftigten steigerte sich in
dieser Zeitspanne nach dem Stichtag des 31. Dezembers von 38 476 Personen auf
44 920 Personen, wobei aber noch die Einsparung von Arbeitskräften zufolge der
Rationalisierung und Automatisierung der Unternehmungen zu berücksichtigen
ist. Sehr deutlich zeigt sich auch der Aufstieg in der Entwicklung des Exports.
Setzt man das Exportvolumen 1954 = 100, so betrug es 1961 210. Absolut belief
sich der Gesamtexport 1961 auf 178,5 Mio DM. Er lag um 6 °/o höher als 1960,
wo die Zuwachsrate gegenüber 1959 sogar 20 °/o ausmachte. Eine Aufstellung über
den prozentualen Anteil der einzelnen Industriezweige ergibt im Jahre 1961 folgendes
Bild:

Chemische Industrie 32,4 °/o
Textilindustrie 34,2 °/o
Metallindustrie 24,4 °/o
Papierindustrie 1,3 °/o
Bürstenindustrie 0,9 °/o
Nahrungs- und Genußmittelindustrie
0,6 °/o
Übrige Industriezweige 6,5 °/o

Von Interesse dürfte noch sein, daß der Gesamtexport der Industrie des Kammerbereiches
vom Gesamtumsatz hierselbst 10,9 % ausmachte. Die Erzeugnisse der
Industrie des Kammergebietes werden praktisch in die ganze Welt versandt. In
Europa sind es besonders die Schweiz und Holland, mit denen lebhafte kommerzielle
Beziehungen bestehen, aber auch mit Österreich, Frankreich, Belgien, Luxemburg
, Italien, Skandinavien und dem Balkan wird Außenhandel betrieben.
In Asien stehen in dieser Hinsicht an erster Stelle die Staaten Indien und Pakistan
, in Afrika sind es vor allem Südafrika, in Kleinasien sind es besonders Iran
und die Vereinigte Arabische Republik, die an die Firmen dieses Gebietes Aufträge
vergeben. Auch mit den USA und Kanada werden bedeutende Geschäfte abgewickelt
. Einige der großen Firmen unterhalten eigene Niederlassungen in einer
Reihe von Ländern der Welt. — Die Wirtschaft dieses Bereiches kann somit mit
Recht als exportintensiv bezeichnet werden.

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