http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgjb-1962/0124
Seile Buur dort cha s nit störe,
Er streut Soome ohni Bang;
Ihn tuet Gott im Handwerch lehre:
Sterbe n isch en Übergang.
Ohni Obe gab s kai Morge,
S höchste Glück wachst us em Laid,
Ohni Chümmernis un Sorge
Gäb s kai raini, großi Freud.
Früehlig tribt us tausig Odre
Wieder, was jetz mueß vergoh,
Us Verweiche, Sterbe, Modre
Git s e fröhlich Uferstoh.
Dr Bur im Volch
Us Burebluet isch üser Volch erstände
un Burefliiß het gsorgt für s tägli Brot
us dütschem Acker, un überall in dütsche Lande,
dr Bur isch s Herzstuck gsi in Glück un Not.
Mißbrucht, mißachtet vo de andre Stände,
isch er doch Brünnli gsi zuem Lebe-Spende.
Dr Menschegeist mag nonem Höchste strebe,
er ändret nüt am Gsetz in dr Natur;
di größti Rolle spielt im Völcherlebe
das Somechörnli in dr Hand vom Bur.
Un vorem Flug in Weltraum zue de Sterne
chunnt s täglig Brot un endlos Saihe, Erne.
Wenn üser Volch das Lebensgsetz vernüttet,
vergißt im mammonhörige, blinde Wahn,
was Burelebe für e Staat bedüttet,
se goht s ne uheilvolli, schlimmi Bahn;
an ihrem End stoht unfehlbar Verderbe,
mit üsem Stand würd üser Volch au sterbe.
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