http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgjb-1962/0130
Einsam
Im alte Staibruch
zwüsche Groll un Sand,
wo wildi Neßle n in de Dorne stöhn,
blüeiht schmal un liebli
uf em hoche Stil
e Glockeblueme wunderblau un schön.
E zärtli Lüftli
wäiht e linde Grueß
vo Matte, wo viil schöni Schwestere sin.
Im blaue Kelch do
wird e Haimweh wach,
wie Träne glänzt der Morgetau tief in.
As wie ne Liebi,
wo kai Haimet het,
so stoht si truurig un verlöre do.
Für niemes blüeiht si,
niemes freut si dra,
un nit emol e Chind gryft froh derno.
Die goldni Sunne
macht mit allem Liecht
kei haimwehchranki Bluem meh gsund.
Wenn si verblüeiht isch aber,
waiht der Wind,
der Soome furt - in alte Haimetgrund.
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