Freiburger historische Bestände - digital

Flugplatz am Istein gelandet ist? Sie soll angesichts der hier völlig im Argen
liegenden Welt, an deren farbigem Abglanz wir angeblich das Leben und den
Naturschutz haben, empört ihre Raubbeine zum Himmel gehoben und dann
mit Prost Rest aus der miesen Lokalität abgeschwirrt sein.

Das haben der Mauerläufer und der Apollofalter längst erkannt, daß sie
hier fehl am Platz sind und rechtzeitig, d. h. vor Jahrzehnten die Konsequenzen
aus der verfahrenen Situation gezogen. Ja, gehören Sie denn zum Tierschutzverein
? Beim heiligen Skarabäus vom Istein! Was brauchen Sie und ich amtlich
die blamable Geschichte zu wissen, daß diese kleinen ägyptischen Gottheiten hier
Zweigniederlassungen gegründet haben, nur zu dem üblen Zweck, sich mit
jedem Mist abzugeben und Pillen daraus zu drehen? Kommen Sie mir ja nicht
mit der Forderung, Schutzbestimmungen zu erlassen, daß diesen dunklen
Ehrenmännern, die nicht einmal um Zuzugsberechtigung eingegeben haben, noch
Asylrecht gewährt wird! Durch solche Tatsachenberichte behaften Sie sich selbst
nur mit üblem Geruch. Sie verärgern das Wohnungs- und Landratsamt, Abt.
Naturschutz, gröblichst und machen sämtliche Apotheker wild, wenn sie von
diesem unlauteren Wettbewerb Witterung bekommen. Sollen sich doch schleunigst
dahin verziehen, woher sie gekommen sind. Weg mit der ägyptischen
Plage, es ist doch genug, daß wir täglich mit unserer eigenen nicht fertig werden!

Wissen Sie auch, weshalb Sie heute vergeblich nach der schönen großen
Smaragdeidechse am Istein suchen? Sie werden lachen, wenn ich Ihnen auf
Ehrenwort verrate, daß ich alle für eine Tierhandlung in X weggefangen habe.
So zu lesen in einer Akte, die mir die Naturschutzbehörde in Karlsruhe schon
vor Jahren freundlichst übersandt hatte. Auf meine Antwort hin, daß ich doch
das Land nur vor dem Schrecken dieser dräuenden Miniaturdrachen erlöst habe,
bekam ich sofort meine amtliche Bestallung als Naturschutzbeauftragter. Aha, da
bleibt Ihnen die Sp — Rache weg!

Very shoking, but very interesting! Nicht?

So pfeifen Sie doch endlich Ihre gröhlenden Kickers zusammen! Auf geht's
zu neuen Taten, hinaus auf den schmalen Nasenrücken des Klotzensporns! Der
quer über den Anfang gezogene dicke Stacheldraht will Sie zwar vor der Gefahr
des Abstürzens warnen.

Sie alle zögern und rühren nur in den Knieen? Feige Memmen, furchtsames
Pack!

Seht Ihr Natursäuglinge denn nicht, daß der Sperrdraht durch häufige Inanspruchnahme
von längst entwöhnten Knabenmenschen so hoch aufgebogen
worden ist, daß man fast aufrechten Ganges durchschlüpfen kann?

Also frisch gewagt ist schon halb abgestürzt! Lassen Sie darum das Volk sich
auf die heißesten Felsplätzchen in der lückigen Polstervegetation setzen, daß
die dort herrschende Tropenglut der Bodentemperatur es von hinten versenge
und der mitgebrachte Wein der Menschen Herz umso mehr erfreue. Inzwischen
leiern Sie, Augen geradeaus auf die Burgunder Pforte gerichtet, einen monotonen
Vortrag herunter, den Sie sich von Vorgängern gestohlen oder zusammengestoppelt
haben.

Nämlich darüber, daß vor vielen Jahrtausenden die Pflanzen der Felsflur aus
eben diesem Loch vom sonnigen Süden zu uns eingewandert seien und hier zusagende
Lebensbedingungen gefunden hätten, weshalb . . . siehe Ueberschrift.

Die darob in verdämmernde Exstase geratenen Hörer werden Ihnen stupides
Mißtrauen entgegenkauen und laut mit Wurstpapieren rascheln, schon um Ihr
allzulanges Redegeplätscher abzudämmen. Denn daß festgewurzelte Pflanzen aus
unerfindlichen Gründen sich auf Wanderschaft begeben und ausgerechnet den

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