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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
13.1951, Heft 2.1951
Seite: 60
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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erklärt ihm Heinrich, daß er es ablehne, weiter sein Zinsknecht zu sein.54)
Diese Sprache aber gefiel dem Graf ein nicht und er übeirzog das Bistum mit
Krieg, in dem er sich 1268 zunächst wieder Breisachs bemächtigte.55) In erbittertem
und blutigem Kleinkrieg zerstörte man sich in den folgenden Jahren
gegenseitig seiine Besitzungen rechts des Rheins und im Oberelsaß und peinigte
die Bevölkerung. 1273 aber war Rudolf bis zu den Toren Basels vorgedrungen
und bereitete eben dessen Sturm vor, als ihm seine Wahl zum deutschen König
gemeldet wurde.56) Nur diesem Umstand hatte es Heinrich zu verdanken, daß
ihm seine Bischofssitadt erhalten blieb. Rudolf rückte ab und bestätigte nach
seiner Krönung noch im gleichen Jahre den Besitz aller schon früher von deutschen
Königen verliehenen oder bestätigten Güter und Rechte.

Wenn auch Heinrich von Neuenburg das Schwergewicht seiner kraftvollen
Politik auf die Gebiete in der Schweiz legte, so hat er, trotz der mannigfachen
Schwierigkeiten, auch in Oberbaden das hochstiftische Besitztum zu erweitern
versucht. So erwarb er 1271 das Schloß Tiefenstein bei Waldshut, das allerdings
schon ein Jahr später von Rudolf von Habsburg zerstört wurde.57) Schloß
Schwarzenberg bei Waldkirch und das Dorf Meißenheim bei Lahr brachte der
Bischof im gleichen Jahr zum Bistum. Beide Besitzungen werden später nicht
mehr genannt. Meißenheim, das Heinrich gleich nach dessen Erwerb dem
Veräußerer Walter von Geroldseck zu Lehen gab, dürfte im Laufe der Zeit
stillschweigend wieder in dessen Eigentum übergegangen sein; Schloß Schwarzenberg
finden wir später in österreichischem Besitz.

Die Nachfolger Heinrichs von Neuenburg bemühten sich weiter, den Besitzstand
des Bistums auszudehnen. So kam 1294 Dorf und Schloß Brombach im
Wiesental durch Kauf an Basel.58) Wann verschiedene später genannte Güter
zum Hochstift kamen, ist nicht bestimmbar. Es handelt sich um einen Hof und
die Mühle in Oberweiler mit Leibeigenen, die 1298 zum Bisturn gehörten,59)
weiter Güter in Feldkirch, Hausen an der Möhlin und Krozingen bei Freiburg,
die 1429 vom Bischof zu Lehen gegeben wurden.60) Auch für die Feststellung,
in welche Zeit der Erwerb von nicht näher bezeichneten Rechten in Todtnau,
genannt 1487,61) sowie von Leibeigenen, sog. Freizinsern, in zahlreichen, bisher
nicht erwähnten Dörfern des badischen Oberlandes gerechnet werden kann,
wie in Tannenkirch, Gupf, Ettingen, Hertingen, Riedlingen, Feuerbach und
Holzen, in Eimeidingen, Wettlingen, Wollbach, Egisholz, Egerten, Nebenau
und Hammerstein sowie Tumringen, Rötteln, Haagen und Hauingen, die in
Urkunden von 1368 und 1400 erscheinen,62) sind keine Anhaltspunkte gegeben.

2. Regalien.

Gleichlaufend mit der Entwicklung des Bistums zu einem der größten Grundbesitzer
am Oberrhein ging der Erwerb einer Reihe von Regalien, die die

54) Trouillat: Bd. 2, Seite 141. Auszug aus der Kolmarer Chronik.

55) Wurstisen: Seite 130.

56) Bury: a.a.O. Seite 68.

57) Trouillat: Bd. 2, Seite 226. Kolmarer Annalen.

5S) Trouillat: Bd. 2, Seite 566. Auszug aus dem Lehenbuch.

5|9) Trouillat: Bd. 3, Seite 169 und 10 Urkunden der Ritter Walter, Kuno und
Heinrich von Ramstein, sowie Liutolds von Rötteln.

60) Trouillat: Bd. 5, Seite 283 und 764. Urkunde Michels von Ambringen.

•61) Trouillat: Bd. 5, Seite 883 in französisch übersetzter Urkunde Markgraf
Philipps von Hochberg (Hachberg-Sausenberg).

,62) Trouillat: Bd. 4, Seite 266 und 865. Urkunde Markgraf Rudolfs (III.) von
Hochberg (Hachberg-Sausenberg) und Übersetzung einer Urkunde von demselben.

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