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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1952-01/0018
stimmt waren, sind die Brückenstädte Laufenburg und Säckingen. Säckingens
Bedeutung hängt in erster Linie zusammen mit seiner Lage gegenüber der
Öffnung des Fricktales jenseits des Rheines. Vom Aaretal her führt ein bedeutender
Jurapaß nach Basel hinüber und mündet gegenüber Säckingen am Rhein.
Ein ebenso wichtiger Zugang aus dem Schweizer Mittelland und über einen
Jurapaß zum Hochrheintal ist die Straße, die dem Ergolztal folgt und zwischen
Rheinfelden und Basel den Strom erreicht. Wo dann endlich der Rhein aus
seiner westlichen Richtung nach Norden abbiegt, wo die Wiese eine breite
Furche in den Schwarzwald öffnet und die Burgunderpforte nach Westen weist,
liegt in bevorzugter Gunst der Lage die reiche Stadt Basel, die infolge ihrer
Bedeutung wie keine andere umworben wurde.

In diesen kurz skizzierten Brennpunkten an der heutigen Rheingrenze fielen
die endgültigen Entscheidungen im mehrhundertjährigen Kampf der aufstrebenden
Eidgenossenschaft um Ausweitung ihres Machtfeldes und Bundesgebietes
.

Das Interregnum, die kaiserlose Zeit im 13. Jahrhundert, erzeugte überall
im Reich, bei allen deutschen Fürsten, ein wildes Jagen und Hasten nach
neuem, einträglichem Landbesitz. Dies charakterisiert ein zeitgenössischer Chronist
mit den Worten: „Damals stand's in Deutschland und fürnehmlich am
Rheine also, daß, wer der Stärkste war, der schob den andern in den Sack,
wie er konnte und mochte". So war auch das Haus Habsburg vom Elsaß aus,
woher es stammte, in immer weiterem Ausgreifen zu reichem Besitz im schweizerischen
Mittelland gelangt und spannte seinen Herrschaftsbereich vom elsässi-
schen Sundgau über den Breisgau und Schwarzwald zum Zürichgau und Thur-
gau bis in die Alpentäler hinein. Rudolf von Habsburg erbaute um 1250 auf
dem steilen Hochrheinufer die Hut des Waldes, Waldshut, als Rücken*
bastion der Alpenstellung seines Hauses und als Ausfallspforte in den Schwarzwald
. Fester Stützpunkt des Geschlechtes und iMittelpunkt der Herrschaft wurde
die Burg H a b s b u r g im Aaretal, dem wichtigen Handelstor nach Norden
hin. Als nun die reichsunmittelbaren Alpentäler im Gebiet des wichtigen Gott-
hardpasses in Kaiser Rudolf einen Habsburger zum Herrn bekommen, werden
sie in die habsburgische Hoheitssphäre mit einbezogen, und es droht ihnen die
Gefahr, aus einem Reichsland zu habsburgischem Hausland zu werden. Die
habsburgische Fürstenmacht bedroht bald gleichermaßen die Urner, die Schwy-
zer und die Unterwaldner sowohl durch die Burgen, die in den Alpentälern
gebaut werden, wie auch durch König Rudolfs Ritter, die als Richter und Vögte
im Lande walten. Der neue Begriff der Landeshoheit des Fürstentums stößt
zum ersten Male bei dem Alpenvolk auf den Widerstand des Bauerntums, das
sich am 1. August 1291 in Brunnen am Vierwaldstättersee gegenseitig zü Schutz
und Trutz zusammenschließt, um seine verbrieften Freiheiten zu erhalten, um
ein landfremdes Beamtenregiment, verbunden mit Zwingburgen und Geldsteuern
, abzuwehren. — In der Schlacht am Morgarten 1315, wo die Bauern
die Ritter besiegen, wird der Bund der Urkantone mit Blut besiegelt. Auf sich
selbst gestellt, hätten die drei Alpentäler ihre dauernde Unabhängigkeit vom
Hause Habsburg aber doch kaum behaupten können. Es zeugt da von der
großen politischen Einsicht der urschweizerischen Staatsmänner, daß sie eine
Anlehnung an die wirtschaftlich und kulturell überlegenen Stadtgemeinden des
Mittellandes suchen. So kommt es 1332 zum Vierwaldstätterbund mit Luzern
und zum immer weiteren Ausgreifen und Einbezug von Zürich, Zug und Bern.
Die Schlacht von Sempach im Jahre 1386, in der Herzog Leopold von Österreich
selber fällt, bringt eine der wichtigsten Entscheidungen der alemannischen
Geschichte. Nach dem Siege der Schweizer ist es nun vorbei mit Habsburgs

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