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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1952-01/0027
Sitzung in Baden genau wissen, „wessen sie sich bei diesen so schweren, ganz
gefährlichen Läufen, da ihre Stadt an den Spitz gestellt, zu ihnen tätlicher Hilfe
zu versehen hätten." Jedoch wurde Basel, wie auch die übrige Eidgenossenschaft,
von der unmittelbaren Auswirkung des 30jährigen Krieges verschont, während
Vorderösterreich und das Markgräflerland schwer bluten mußten.

Um die Wende des 15. zum 16. Jahrhundert war- also, wie wir gesehen
haben, der größte Teil des Hochrheinlaufes zur Grenze zwischen der Eidgenossenschaft
und dem Deutschen Reiche geworden, an manchen Stellen umschloß
die Grenze sogar schon weite rechtsrheinische Gebiete. Jetzt verblieb
dem Hause Österreich von seinem früher so ausgedehnten linksrheinischem
Besitz nur noch das zwischen Rheinfelden und der Aaremündung gelegene
Stück, das sich imFricktal stark gegen Süden ausbuchtete. Bis in die neueste
Zeit hinein stieß es als Keil in das Schweizerland vor, nachdem der Aargau und
Basel schon lange der Schweiz gewonnen waren. Im Jahre 1796 fiel nun das
Fricktal in die Hände der eindringenden französischen Revolutionstruppen.
Osterreich mußte es 1801 an Frankreich abtreten. Es wurde dann zunächst ein
eigener Kanton der Helvetischen Republik von Frankreichs Gnaden und im
Jahre 1803 dem neuen Kanton Aargau angegliedert. So war nun die gesamte
Rheinlinie von Graubünden bis Basel, mit Ausnahme von Konstanz, in den
Besitz der Schweiz übergegangen.

Wie wir gesehen haben, liegt die badisch-schweizerische Staatsgrenze im
alemannischen Stammesgebiet, mit Ausnahme der Strecke von Rheinfelden
bis Koblenz an der Aaremündung, schon seit viereinhalb Jahrhunderten fest.
Nachdem die Eidgenossen zu Beginn des 16. Jahrhunderts auf den Schlachtfeldern
Oberitaliens im Dienste des Herzogs von Mailand, des Papstes und des
Königs von Frankreich gekämpft und hierbei auch starke Verluste erlitten
hatten, nahm die Schweiz von nun an keinen tätigen Anteil mehr an europäischen
Kriegen, ihre Stoßkraft erlahmte auch an der Rheingrenze, wo die Eidgenossenschaft
und das Reich von da an in freundlicher Nachbarschaft verharrten
. Wenn nun auch partikularistischer Unverstand und egoistische Fürsteninteressen
vor Jahrhunderten schuld daran waren, daß naturgemäß aufs engste
verbundenes deutsches Land in einheitlicher Landschaft politisch zerrissen
wurde, so sollten doch die gemeinsamen Grundlagen deutschen Volkstums und
deutscher Kultur die Gewähr bieten, daß die leider vorhandenen Grenzmauern
nicht noch erhöht werden. Sie sollten ganz im Gegenteil immer mehr abgetragen
werden zu friedlichen Linien, die zwar jedem Nachbarstaat erlauben, sich auf
die ihm gemäße Art zu entwickeln, die sich aber zum geistigen und wirtschaftlichen
Austausch im guten Einverständnis beider deutscher Rheinufer weit
öffnen müssen.

(Literaturverzeichnis siehe Seite 42)

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