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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1952-01/0034
faßte 1729 noch 119 Juch. Ackerland und 5 Tauen Matten, meist im Huttinger
Bann, zwischen dem „Buchgraben" und der „Neuenburg" bei Kleinkems und
zerstreut vom „Wallis" ins „Engetal" bis ins „Wassental". Der Klosterpropst
Franz v. Apponex, ein Domherr von St. Peter in Kolmar, wohnte lange Zeit
seines Isteiner Aufenthaltes (1563—1592) im 'Gebäudekomplex unterhalb der
Kirche; an ihn und seine Bautätigkeit erinnert noch das obere Tor mit dem
Doppelwappen der Apponex.

Dinghof, Kloster und Burg bestimmten durch ihr Vorhandensein, wenn
auch später nur noch .als wirtschaftliche Zentren, die Entwicklung der beiden
Dörfer bis zur Zinsablösung nach dem Anschluß an Baden, als das Bauernland
als eigen in Bauernhand überging. All die zahlreich vorhandenen und überlieferten
Besitzrechte der fremden Herren verschwanden bis auf das neue
Gut der Freystedt, das aber von Taglöhnern und einem Verwalter bewirtschaftet
wurde. Doch diese fortschrittliche Entwicklung brachte für unsere
beiden Dörfer auch schwere Rückschläge:, Landvertlusf{ über dem Rhein.
Zunächst verlor Istein durch den Luneviller Frieden 1801 die fruchtbare
Rosenau, die Tochtersiedlung mit Land und Leuten, zirka 199 Morgen;
Huttingen verlor mit seinen Rheininseln jenseits des Talweges die guten
Weiden mit 174 Morgen. Istein gewann durch die Rheirikorrektion den
„Mühlegrund" und das „Rheinvorland" als Gemeindeland, sowie nach 19IS
als Entschädigung für seine linksrheinischen Verluste das gesamte Festungsgebiet
mit 56 Jucharten zugesprochen. Huttingen jedoch besitzt heute noch
den weitaus größeren Bann; es hat im vorigen Jahrhundert Ansprüche auf
ehemaliges Dinghofland erfolgreich durchgesetzt und um 1900 die freystedti-
schen Güter auf seinem Bann gelkauft. Bauern- und Rebgüter der beiden
Dörfer greifen seit alters her ineinander: 1803 hatten die Isteiner 120 Jucharten
Ackerland von den 487 im Huttinger Bann, und die Huttinger 18
von 75 % Jucharten Reben im Isteiner Rebberg. Diese räumliche Verbundenheit
brachte die beiden sonst durch die Gemeinsamkeit der Familien und
gleicher Herren Verwandten einmal im Streit um Land bis vor das Reichs-
kammergericht nach Wetzlar.

Das Gesicht der beiden Dörfer und ihrer Landschaft paßt sich ganz dem
Geschehen der Zeiten an; Istein mit dem Blick in die Weite des Stromlandes
zeigt die Züge der Not, des Krieges, der Verheerung, laber auch die ehernen
eines zähen Dorfes, das sich von alters her an schwere Rückschläge, Kontributionen
und Verluste gewöhnt hat, sich behauptet und wächst. Die Neuanlagen
im Rebberg wachsen von Jahr zu Jahr und in den Rheinvorlanden, über den mit
Kalkschotter gefüllten Altrheinarmen, zieht mehr und mehr der Pflug der
wenigen letzten Biauern, um neues Ackerland zu gewinnen. Huttingen dagegen
mit dem Gesicht nach Osten, der Unruhe des Stromes und der Eisenbahn abgewendet
, blieb fast rein bäuerlich; seine Einwohnerzahl zeigt eher rückläufige
Tendenz. Die einzigen Bindungen der beiden Nachbardörfer erkennen
wir nur noch am gleichen Laut, beim gemeinsamen Kirchgang und der durch
Jahrhunderte gepflegten Verwandtschaft.

Nach dieser kurzen geschichtlichen Orientierung seien noch einige technische
Hinweise für die nachfolgende Gruppierung der Flurnamen erlaubt:

1. Die Namen sind hier nur mit den notwendigsten Randdaten versehen.

2. Eine zweimalige Aufführung einzelner Namen mußte der Klärung wegen
vorgenommen werden; die Wiederholung ist mit „W" ohne Daten verzeichnet
.

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