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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1952-01/0040
Zur Familienkunde.

Die Nachkommen des Hans Martin Hünerwadel.

In diesen Tagen kam in Lenzburg ein wertvolles maschinengeschriebenes
Buch heraus, das das Geschlecht der Hünerwadel behandelt. Herausgeber sind
Wilhelm und Hermann Hünerwadel in Lenzburg. Eine Stammtafel dazu
führte Theodor Hünerwadel in Basel aus. Es soll hier aus verschiedenen
Gründen auf dieses für den Familienforscher wertvolle Buch hingewiesen
werden.

1. Das Geschlecht Hünerwadel erscheint auch in unserer badischen Heimat,
so daß auch der badische Familienforscher mit Erfolg das Buch benützen
kann.

2. Wie kaum bei einer andern Familie zeigt sich bei der Hünerwadel-
Forschung, daß Familiengeschichte aufs Engste verbunden ist mit der großen
d. h. der politischen Geschichte. Die Hünerwadel erscheinen besonders in
der napoleonischen Zeit auf allen Fronten des großen politischen Geschehens,
in militärischen Diensten der Schweiz am Rhein, um die Schweiz zu decken
gegen die rückflutenden Franzosenheere. Sie erscheinen in Diensten Frankreichs
und auf den Schlachtfeldern Italiens. Ein Gottlieb Hünerwadel macht
den Feldzug 1814 unter Schwarzenberg nach Frankreich mit und bleibt dann
im Dienst Louis XVIII. Ein Friedrich Hünerwadel wird in Mailand Napoleon
vorgestellt und in Rom vom Papst empfangen. Andere Hünerwadel erscheinen
als Ratsherren und Statthalter, andere als Gründer von Stoff-Druckereien, den
sogenannten Indiennefabriken. Sie holen ihre Kenntnisse in Mülhausen, in
Paris und anderswo. Von diesen gibt es dann auch Beziehungen zu der
damals aufkommenden bedeutenden Indienne-Druckerei in Lörrach, der späteren
KBC. Andere studieren an deutschen und französischen Universitäten.
Die meisten bringen es zu großem Wohlstand. Namen wie Bad Schinznach,
Schloß Brunegg u. a. sind mit dem Geschlecht verbunden.

Das Geschlecht Hünerwadel wird in dem vorliegenden Buch als ein Schweizer
Geschlecht behandelt, d. h. die Beziehungen zu den Hünerwadel, die wir
über ganz Deutschland heute verbreitet finden, werden nur angedeutet, aber
noch nicht ganz als erwiesen betrachtet.

Woher das Geschlecht stammt, ist den alten Geschlechtsbüchern nicht
bekannt. Soviel ist aber gewiß, daß dasselbe schon im Anfang des 16. Jahrhundert
in Schaffhausen in großem Ansehen stand. Es wird nun angenommen
— und das wäre noch genauer zu belegen — daß der älteste Hünerwadel
, der 1516 in Schaffhausen genannt wird, aus der Baar dort einwanderte
(aus der Gegend von Immendingen oder Zimmern). Hünerwadel gibt es ja
dort heute noch in großer Menge. Hier in Zimmern scheint die eigentliche
Heimat der Hünerwadel zu sein (auch Hounerwadl, Hienerwadel, Hürnwadel
genannt; als Wappen haben sie in Gold einen schwarzen Hahn, der auf rotem
Halbmond steht). Aus der Baar wanderte ein Teil mit den Ordensherren nach
Pommern. Dort führt schon im 14. Jahrhundert ein Freiherrengeschlecht Huin-
wadl das gleiche Wappen. Ein zweiter Stamm bleibt in der Baar wohnen
und breitet sich dort rasch und stark aus. Ein dritter Stamm ging im 18. Jahrhundert
geschlossen nach Ungarn, dort blieben sie bis heute Vorkämpfer des
Auslandsdeutschtums. Postinspektor Hienerwadel aus Donaueschingen berichtete
über sie, nachdem er sie dort besucht hatte.

Ein vierter Stamm benützte die regen wirtschaftlichen Beziehungen der
Baar zu Schaffhausen und siedelte dorthin über. Diese wirtschaftlichen Be-

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