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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1952-02/0023
der Mitte der Tribüne saß der Bischof im „Pontificalhabit" und neben ihm
hatten die Domherren, zwei iHofräte, der Kanzler und die Landvögte in
Fauteuils Platz genommen. Vor der Tribüne standen die Männer — 1680
an der Zahl — und hinter ihnen war eine Kompagnie Kavallerie des Oberamtes
Birseck aufgestellt. Der Huldigungsakt vollzog sich in herkömmlicher
Weise. Mit dem Absingen des Te Deum in der Kirche wurde die Feier beschlossen
. Der Bischof begab sich darauf mit den eingeladenen Gästen zum
Festbankett auf das Schloß Birseck, wo Ansprachen, Trinksprüche, Lieder,
Trompetenschall und Geschützdonner für die richtige Stimmung sorgten. Für
die Mannschaften standen 10 Ohmen Wein bereit und 10 Sack Dinkel waren
für das Brot geliefert worden. Abends fand wieder ein Essen auf dem Schloß
statt, an dem Bischof und Domherren nicht teilnahmen. Es ging dabei hoch
her, denn der Hofrat Lievre erzählt in seinem Bericht, es habe einige Räusche
(quelques rouches) abgesetzt! Das sei doch, meinte er entschuldigend, nicht
verwunderlich an einem solchen Fest, wo die Gäste nur die besten Weine
serviert bekamen. Trinkfeste Zeiten!

In der Birsecker Amtsrechnung steht: „Den letzten Augusti 1693 Stoffel,
dem Amtsbotten, daß er wegen gnädigt angesehener Huldigung mit einem
Befelch nacher Schliengen gangen, zahlt 1 Pfd. 2 Sch. 6 Pf.

Item Wernhard Wilhelm, dessen Vetter, daß er bey eingenohmener Huldigung
ein Befelch wegen Fischen an die Fischer zu J s t e i n und Steinen-
stadt übertragen, zählt 1 Pfd. 2 Sch. 6 Pf."

Der „Rodull der Mannschaft des niederen Ambts Birseck", die 1693 in
Arlesheim gehuldigt hatte, verzeichnet einen Bestand von 278 Mann: Schliengen
106, Steinenstatt 54, Mauchen 47, Istein 45 und Huttingen 26.

Johann Konrad von Reinach-Hirzbach (1705—1737)

Er wurde am 11. Juli zum Bischof gewählt und als Tag seiner Konsekration
in Arlesheim, Sonntag der 1. November, bestmimt. Der Kostenersparnis wegen
beschloß er, Huldigung und Konsekration zu gleicher Zeit vornehmen zu
lassen. Am Freitag, den 30. Oktober, verließ er mit seinem Hofstaat Pruntrut
und traf am Abend über Rädersdorf, wo er das Mittagessen eingenommen
hatte, in Arlesheim ein. Hier war wiederum eine Tribüne erstellt worden. Am
folgenden Tag huldigten die Mannschaften der deutschen Ämter. Die Leute
aus dem Unteramt waren diesmal mit Ober- und Untergewehr versehen. Der
Landvogt auf Rütteln, Freiherr von Gemmingen, und die Stadt Basel hatten
Paß und Repaß bereitwillig gestattet. Die Huldigung vollzog sich ohne weitere
Feierlichkeiten wegen der Konsekration, die andern Tags in der Kathedrale
stattfand. Von Arlesheim erfolgte die Weiterreise des Bischofs durch die
übrigen Ämter.

Jakob Sigmund von Reinach-Steinbrunn (1737—1743)

Wegen der Unruhen, den sogenannten „landestroublen", die unter seinem
Vorgänger 1730 ausgebrochen waren und noch immer andauerten, mußte dieser
Bischof bei seinem Regierungsantritt auf Huldigungen verzichten. Er war es,
der durch Hinrichtungen, Verbannungen. Geld- und Gefängnisstrafen sowie
durch Entwaffnung der Untertanen in den „ungehorsamen" Ämtern (Schliengen
gehörte nicht dazu), die äußere Ruhe seines Landes wieder herstellte
(1740). Er erkrankte bald darauf und Kommissäre konnten die Huldigung im
September nur in Delsberg vornehmen. Jakob Sigmund von Reinach starb am
16. Dezember des genannten Jahres.

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