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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1952-02/0043
in der oberen Rebgasse eine Zuflucht für die Verwaltung des Landes bot. Insbesondere
sind es die Kriegszeiten, in denen die Markgrafen und ihre Familien in der freiheitsliebenden
Sadt am Rheinbogen eine sichere Heimstätte fanden. Aber auch in Friedenszeiten
ging ein reges Leben über den Strom her und hin. Es ist daher kein Wunder,
daß Basel um die Wende des 15. zum 16. Jahrhundert sein Möglichstes tat, um die
drohende Verpfändung des Markgräflerlandes, das Österreich als sein Lehengut betrachtete
, zu verhindern und das Land vor seinen Toren durch Kauf selbst in die Hand zu
bekommen. Bis in den Herbst 1519 dauerten die geheimen Verhandlungen, in die auch
von der Seite der Tochter des letzten Markgrafen von Hachberg-Sausenberg, den sog.
„Longavillischen", eingegriffen wurde.

Auf Seite 13 ist dem Verfasser eine Verwechslung unterlaufen. Johanna von
Hachberg-Sausenberg sollte dem Sohn Philipp des badischen Markgrafen Christoph
als Gemahlin folgen. Philipp war am französischen Hofe erzogen worden und kämpfte
auch eine Zeitlang im Dienste Frankreichs. Er war der Sohn, den der Vater als zum
Regieren am geschicktesten erachtete und dem er 1511 die gesamte und ungeteilte
Markgrafschaft übergeben wollte. Das verhinderten aber die Söhne Bernhard und
Ernst, und die Landschaft versagte ihre Zustimmung angesichts des brüderlichen
Zwistes auf dem Landsgemeindefeld des Sausenhart. (Das Markgräflerland" Jg. 1932,
Heft 3/4.) Die Schrift kann auf's beste empfohlen werden. K. Seith.

Das Heft 1/2 des Jahrgangs 1952 der Zeitschrift „Vom Jura zum Schwarzwald
" der Fricktalisch-badischen Vereinigung für Heimatkunde und Heimatschutz
enthält einen beachtenswerten Aufsatz von Felix Broglie von Sisseln über die Flöße-
r e i der oberrheinischen Gebiete Laufenburg-Basel. In den Flößereigenossenschaften
waren die Flößer beider Ufer zusammengeschlossen. Auch die des Schwarzwaldes
wirkten hier herein. K. Seith.

Badische Fundberichte. Amtliches Jahrbuch für die ur- und frühgeschichtliche
Forschung Badens. 17. Jahrgang 1941—1947. 403 S., 89 Tafeln, 1 Karte. Herausgegeben
vom Badischen Landesamt für Ur- und Frühgeschichte Freiburg i. Br.
Verantwortlicher Schriftleiter: Dozent Dr. W. Kimmig.

Der vorliegende Band ist dem Gedächtnis der um die Aufhellung der Ur- und
Frühgeschichte Badens hochverdienten Forscher Georg Kraft und Robert Lais
gewidmet. Auch unsere Arbeitsgemeinschaft erinnert sich dankbar dieser Männer, die
herausgerissen aus reichem Schaffen, Opfer des letzten Krieges wurden. Georg Kraft,
Professor für Ur- und Frühgeschichte an der Univesität Freiburg und Oberpfleger für
die ur- und frühgeschichtliche Denkmalpflege in Oberbaden, nahm bis in die Kriegjahre
hinein, an unseren Arbeitstagungen teil. Professor Robert Lais, dem bahnbrechenden
Urgeschichtmethodiker, verdankt das Markgräflerland u. a. eingehende Untersuchungen
zur Urgeschichte des Isteiner Klotzes (Mittelsteinzeit: Azilio-Tardenoisien,
Jungsteinzeit: Jaspisgrube an der Kachelfluh bei Kleinkems und Bronzezeit: Ansiedlung
auf dem Isteiner Klotz). In der Abhandlung „Die postglacialen Sedimente einer Höhle
am Isteiner Klotz in Baden" (1932) erschließt Lais aus der Untersuchung der Höhlensedimente
, u. a. der Molluskenschalen, ein klares Bild des Klimaablaufs der Postglacial-
zeit. Sein Beitrag „Neolithische Holzkohlen der wilden Weinrebe aus dem Gebiet des
Oberrheins" (1942) befaßt sich mit dem Fund von Kleinkems. Er enthält die Feststellung
, „daß die wilde Weinrebe bei uns einheimisch ist, ist durch diesen Fund zur
Gewißheit geworden.".

Von den wissenschaftlichen Beiträgen der „Fundberichte" sind folgende für das
Markgräflerland besonders bedeutsam:

E. Gersbach: Die steinzeitliche Besiedlung des Kreises Säckingen (mit Verbreitungskarte
). Darin Orte aus dem Dinkelberggebiet: Riedmatt, Dossenbach, Nordschwaben,
Minsein.

A. Wangart: Die Linearbandkeramik in Oberbaden. (U. a. vom Hagschutz bei
Niedereggenen). Das Material der hier eingereihten Feuersteinwerkzeuge ist teils
Bohnerzjaspis der Gegend Schliengen—Liel—Kandern, teils Korallenkalkjaspis vom
Isteiner Klotz.

W. Kimmig: Neue Michelsbergfunde am Oberrhein. (U. a. von der Kachelfluhhöhle
bei Kleinkems: zwei Skelette, eigenartige Gefäße).

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