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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1953-01/0007
von 3 bis 9 fl. Zwei Zunftschilder, das der Müller-, Bäcker- und Metzgerzunft
sowie das der Schmiede-, Wagner-, Sattler-, Küfer- und Bierbrauerzunft sind
spurlos verschwunden; die übrigen sechs hängen im Adler-Nebenzimmer.
Und das neunte Zunftschild? — War nie vorhanden! (Die gesamten Fahrnisse
der Färberzunft bestanden aus — einem Zunftbuch).

Und nun zu den Zunftherbergen! Die Leineweber- und Seilerzunft hatte
ihre Herberge in der „Sonne", dann in der „Krone"6) und schließlich im „Adler
". Die Schneider und Kürschner waren in der „Krone" daheim, die Schuhmacher
zuerst im ,,Vierlöwen", dann im „Ochsen"; die Maurer, Steinhauer
und Ziegler im „Adler"; die Schreiner, Glaser, Schlosser und Uhrmacher in
der „Sonne"; die Nagelschmiede, Weißblechner, Kupferschmiede und Hutmacher
im „Ochsen", ebenso die Hufschmiede, Wagner, Sattler, Küfer und

Zunftschild der Leineweber- und Seilerzunft

Phot. A. Müller

Bierbrauer; die Müller, Bäcker und Metzger zuerst in der „Sonne", dann im
„Roten Löwen" (jetzt „Hirschen") und zuletzt im „Vierlöwen".

Im Jahre sprachen durchschnittlich rund 400 Handwerksburschen in den
Schönauer Zunftherbergen vor. Eines besonders guten Zuspruchs erfreuten
sich die Herbergen der Schuhmacher, der Schneider, der Maurer und der
Leineweber. Aus dem Einquartierungsbuch der Müller, Bäcker und Metzger
geht hervor, daß ehedem eine auffallend große Zahl junger Müller auf der
Wanderschaft war. Es war eben die Zeit, wo noch fast jedes Schwarzwald-
dörfle eine Kundenmühle, Schönau deren drei hatte. Dazumal erlernten —
auch dieses zeigt das erwähnte Einquartierungsbuch — noch viele Mühlburschen
auch das Bäckerhandwerk.

„Lehrjahre sind keine Herrenjahre." Das war auch damals so, und die
Lehrjungen werden wohl froh gewesen sein, wenn sie die harte Lehrzeit
hinter sich hatten und, vom prüfenden Zunftmeister „losgesprochen", in die
weite Welt wandern konnten. Die Dauer der Wanderschaft wurde von der
Zunft festgesetzt; sie betrug in der Regel drei Jahre. Alle Zünfte gewährten
im Verein mit der Stadtverwaltung den wandernden Gesellen eine kleine

5) Die im Jahre 1863 noch vorhandenen Zunftladen wurden um billiges Geld
(3 kr. bis 2 fl.) versteigert.

6) Es war die alte „Krone".

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