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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1953-01/0026
Oberprechtal war nur mit vier Richtern vertreten. Die Oberprechtaler
hatten nach altem Herkommen das Recht, wegen der weiten Entlegenheit
ihres Ortes auf dem L a d h o f bei P r e c h t a 1 ihre Huldigung ablegen zu
dürfen.

Nach der Vereidigung der Staatsdiener begab sich Landschreiber M e n -
z e r hinaus auf (( den Grün "r tat den Ortsvorgesetzten die Ordnung des
Aufmarsches und der darauffolgenden Erbhuldigung kund und ließ jeder
Gemeinde die eigens für sie und diesen Tag angefertigte Fahne zustellen
.

In der vorgeschriebenen Ordnung marschierte demgemäß eine Gemeinde
nach der anderen, und zwar in der Reihenfolge der üblichen 5 Viertel,
der Stadt Emmendingen zu. Jeder Gemeinde wurde ihre Fahne vorangetragen
. Dem Fahnenträger folgten Vogt und Stabhalter mit dem gewöhnlichen
Seitengewehr, dann die Richter und endlich die Männer und Burschen
in Fünferreihen, statt des Gewehrs einen Stock auf der Schulter tragend.
In gleichem Schritt und Tritt zogen nun die Hochberger in bester Ordnung
durch das untere Tor nach dem Marktplatz, dem Schauplatz des Huldigungsaktes
.

Hier war die Emmendinger Bürgerschaft mit ihrer Stadtfahne schon
aufmarschiert. Hofrat M e n z e r , der sich auch wieder zur Stadt begeben
hatte, wies jeder der anrückenden Kolonnen ihren Platz an und bemühte sich,
alles in gute Ordnung zu stellen. Bauernschaft reihte sich neben Bauernschaft
, immer mehr füllte sich der Platz. Als der Aufmarsch beendet war,
stand alles in einem Halbkreis mit der Front gegen das Rathaus; vor jeder
Gemeinde stand der Fähnrich mit dem Fähnlein.

Landvogt vonGemmingen und Landschreiber M e n z e r verfügten
sich nun als die Oberbeamten der Herrschaft nach dem Landvogteihaus, um
Seiner Durchlaucht dem Herrn Landesadministrator untertänigst zu melden,
daß die Untertanen zur Huldigung auf dem Marktplatz bereitstünden.

Bald darauf — es war inzwischen 10 Uhr geworden — fuhren Präsident
vonüxküll und Landvogt vonGemmingen in des letzteren Kutsche,
der ihre Bedienten vorangingen, zum Rathaus, um dort ihren fürstlichen
Herrn zu erwarten.

In der eigenen mit 6 Pferden bespannten Beroline fuhr nun Markgraf
Karl August von seinem Quartier im Landvogteihaus zum Rathaus.
Abweichend vom Zeremoniell, waren weder Wagen noch Pferde mit schwarzem
Tuch bekleidet, weil sie auch zur Reise gebraucht wurden. Die Auffahrt
des Fürsten eröffneten zwei Heiducken, ihnen folgten die fürstlichen Livreebedienten
, die Forstbedienten und sämtliche weltlichen Diener im Hochbergischen
, alle paarweise nebeneinandergehend. Unmittelbar vor der Kutsche
schritt der Kammerfourier, neben dem Wagen gingen zu beiden Seiten einige
Kavaliere.

Unter dem steinernen Portal des Rathauses standen außer dem Präsidenten
vonUxküll die Herren des Oberamts, der Stadtschreiber, Bürgermeister
und Rat der Stadt Emmendingen, letztere in Mänteln, und bezeugten bei
Serenissimi Aussteigen untertänigste Reverenz.

Der Präsident geleitete seinen Herrn sofort in die gewöhnliche kleinere
Ratsstube. Hier stand ein schwarzüberzogener Armsessel ohne Dais (Baldachin
), den man auf der Reise nicht gut mitführen konnte, auch nicht für unbedingt
nötig erachtet hatte.

Bürgermeister und Ratsmannen von Emmendingen wurden nun in
die Ratsstube gerufen, um mit ihrer Vereidigung den Anfang zu machen.
An sie richtete Präsident von ü x k ü 11 folgende Ansprache:

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