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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1953-01/0030
Geboten und Verboten zu gehorsamen und sonsten alles das zu tun, so getreue
Leute und Hintersassen von Gewohnheit und Rechtswegen ihrer
Schirmsobrigkeit zu tun schuldig und verbunden sind. Alles getreulich und
ohne Gefährde."

Mit weithin vernehmlicher Stimme verlas Geh. Referendar Bürcklin
„ die Vollmacht" des Markgrafen und, nach einer kurzen Zwischenrede
des Präsidenten, auch die Eidesformel, die gleiche, die auch der
Magistrat beschworen hatte.

Mann für Mann begaben sie sich nun, Bürger und Bauern, hinauf in die
kleine Ratsstube, um ihrem Landesherrn, der barhäuptig vor dem Sessel
stand, teils auch darauf saß, die Handtreue abzulegen. Das dauerte gegen
zwei Stunden; denn es waren über 3500 Mann.

Als alle das Handgelöbnis abgelegt hatten, wurde durch Rühren der
Trommeln ein Zeichen gegeben, daß sich jeder wieder bei seiner Fahne einfinden
und die vorige Ordnung wieder herstellen sollte. Karl August
trat mit seinen Beamten abermals auf den Balkon. Von den Untertanen mußte
nun der vorher verlesene Huldigungseid beschworen werden. Tausende
von Schwurfingern reckten sich unter freiem Himmel zum feierlichen Eidschwur
in die Höhe, und mit lauter Stimme sprachen Männer und Burschen
die von Geh. Referendar Bürcklin vorgesprochenen Worte nach:

„Als mir vorgelesen und ich wohl verstanden habe, dem soll und

will ich also stet, fest, unverbrüchlich und getreulich nachkommen und

geloben, das schwöre ich, als mir Gott helfe, der Allmächtige."

Eine Salve aus 10 Böllern zeigte das Ende des Huldigungsaktes an.

Markgraf KarlAugust begab sich mit seinem Gefolge wieder zu seinem
Quartier im Landvogteihaus zurück.

Die Bauernschaften marschierten nun in der gleichen Ordnung, wie sie
eingerückt waren, hinaus auf „ den Grün" bei Niederemmendingen
. Dort wurde jedem Untertanen, der die Huldigung geleistet hatte, 1
Maß Wein und 1H Pfund Brot gereicht, wie seit alter Zeit Brauch war. Hier
ging es nicht weniger lustig zu wie bei den Herren drinnen in der Stadt.

Noch vor und während des Huldigungsaktes waren von Freiburg,
B r e i s a c h und anderen benachbarten Orten eine Menge Personen, hohen
und niederen Standes, Offiziere und Beamte, eingetroffen, teils um dem
Fürsten ihre Aufwartung zu machen, teils um als Zuschauer den Festlichkeiten
beizuwohnen.

Schon in der Frühe war von B r e i s a c h Herr vonSt. Andre, Hauptmann
der Grenadierkompagnie des Walseggischen Regiments
eingetroffen, um im Namen seiner Exzellenz, des Generalfeldzeugmeisters
und Kommandanten der Festung Breisach, Baron von Rhod, Seiner
Hochfürstlichen Durchlaucht zu seiner glücklichen Ankunft im Oberland
und zu dem bevorstehenden Huldigungsgeschäft zu gratulieren, ihn zugleich
zu entschuldigen, daß er wegen eines Fußleidens nicht persönlich seine Aufwartung
gemacht hätte. Der Kommandant von B r e i s a c h ließ um die
Gnade bitten, ihn bei der Weiterreise ins Oberland oder bei der Rückreise in
der Festung zu besuchen und sein Gast sein zu wollen. Karl August
dankte höflichst für die ihm erwiesene Aufmerksamkeit und gab die Versicherung
, auf der Heimreise seinen Weg über Breisach zu nehmen und
das Mittagessen bei Herrn Kommandanten einzunehmen; den Hauptmann
vonAndre lud er zur Tafel ein.

Von F r e i b u r g hatten sich eingefunden der Kommandant des unteren
Schlosses und derzeitiger stellvertretender Stadtkommandant Obrist von
Sturm, der Kommandant des oberen Schlosses Obrist vonGrünberg,

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