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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1953-02/0010
ten Stelle Pferde, Waffen und Instrumente ab und eilten ungesäumt wieder
auf den Huldigungsplatz, wo sich jeder bei seiner Dorfschaft einreihte.

Fürst, Präsident und Referendar traten auf den Gang vor dem Burgvogtei-
haus, der mit einem Tuch überspannt worden war; denn am Vormittag hatte
es sehr stark geregnet. An die versammelten Markgräfler richtete Präsident
von Ü x k ü 11 die gleiche Ansprache wie an den anderen Huldigungsorten
. Nach ihm verlas Referendar B ü r c k 1 i n die dem Markgrafen Karl
August von seiner Mitregentin verliehene „V o 11 m a c h t".

Namens der versammelten Untertanen der Herrschaften Sausenberg und
Rötteln richtete der zweite Oberbeamte, Hofrat und Landschreiber Süß,
Worte der Begrüßung und der Freude, der Treue und des Gehorsams an den
Fürsten. Sie seien willens „zur Bekräftigung unseres von Ureltern ererbten
untertänigsten Gehorsams und Treue den Erbhuldigungseid zu prästiren in der
festen Hoffnung, man werde sie ebenfalls bei ihren alten Rechten und Gerechtigkeiten
auch in Zukunft manuteniren". Er schloß mit dem Wunsche,
„daß der Allerhöchste beide Administrationspersonen als leibhaftige Sonnen
am Baden-Durlachischen Fürstenhimmel in immerwährendem Glanz erhalten
und denselben uns unverdunkelt ohne geringste Finsternis genießen lassen
wolle."

Nachdem dann der Huldigungseid verlesen worden war, wurde die Handtreue
abgelegt. Karl August hatte den Lehnsessel in den Haus-Ehrn
stellen lassen und nahm hier barhäuptig Platz. Mann für Mann schritten die
Markgräfler an ihrem Landesherrn vorüber und gelobten ihm Treue in die
Hand. Anschließend wurde auf dem freien Platz in der hergebrachten Weise
der Huldigungseid geleistet.

Die Milizsoldaten eilten nun fort und versahen sich wieder mit Pferden,
Waffen und Musikinstrumenten. Zwei Deputationen traten währenddessen
bittend vor den Fürsten. Die Vorgesetzten von Schopf heim baten um die
Bestätigung ihres Stadtbuches. Auch die Grenzacher überreichten ein
„Memorial", worin sie um Bestätigung ihrer alten Gerechtsame und Gewohnheiten
nachsuchten, wie sie ihnen von dem seligen Markgrafen Karl im
Jahre 1735 versprochen wurden. Damals hatte Karl Wilhelm das Dorf
Grenzach kaufweise von den Edlen von Bärenfels erworben. Eine
fürstliche Kommission war im Dorf erschienen und hatte den Bürgern den Eid
der Treue und des Gehorsams abgenommen. Die fürstlichen Kommissäre,
Landvogt von Leutrum und Kammerpräsident von Gemmingen,
hatten ihnen im Namen des neuen Herrn zugesagt, sie bei ihren bisherigen
Privilegien zu erhalten, zu schützen und zu schirmen. Beide Denkschriften
wurden entgegengenommen und bei der Rückkehr nach Karlsruhe dem
fürstlichen Geh. Rat übergeben.

Die Rückfahrt zum Landvogteihaus geschah in der gleichen feierlichen
Weise wie die Auffahrt.

In der Stadt Lörrach hatte sich von Basel und andern Orten der Umgebung
eine Menge Fremder, hohen und niedern Standes, eingefunden, auch
französische Offiziere des in Hüningen in Garnison liegenden Apfel-
grünischen Regiments ; letztere und verschiedene Herren von Basel
wurden zur Mittagstafel eingeladen.

Im Landvogteihaus wurde an zwei Tafeln gespeist; an der fürstlichen
Tafel saßen außer der von Leutrum' sehen Familie die Fremden,
die Herren „Ministri", die Oberbeamten und Hofrat Drollinger. Wegen
einer Verletzung an der Hand hatte sich Kirchenrat und Spezial H ö 1 z 1 i n
zu den Kavalieren und weltlichen Beamten an die zweite Tafel gesetzt.
Während des Essens machten die Hautboisten von der Infanterie Tafelmusik,

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