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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1953-02/0017
den General zu sich in den Wagen ein. Präsident von Uxküll, der bisher
im Wagen neben dem Fürsten gesessen hatte, stieg in die Kutsche des Landschreibers
M e n 2 e r , der an diesem Tage um 4 Uhr in der Frühe schon von
Emmendingen nach B r e i s a c h gefahren war. Am Tage vorher hatte
ihm Landvogt von Gemmingen von M ü 11 h e i m aus mit einem Laufzettel
ein Schreiben geschickt und ihn von der Fahrt des Fürsten nach
B r e i s a c h benachrichtigt. Außerdem war ihm, dem zweiten Oberbeamten
der Herrschaft Hochberg, von General R h o d eine besondere Einladung nach
B r e i s a c h zugegangen.

Als man nahe an die Tore der Festung kam, wurden auf den Bastionen

12 Kanonen gelöst. Gleich innerhalb des Tores hatte ein Bataillon vom
Walseggischen Regiment Paradeaufstellung genommen, das Spiel
wurde gerührt und mit der Fahne salutiert. In der Stadt auf der Höhe des
Paradeplatzes standen das Württembergische Leibregiment, ein
Bataillon vom Regiment Rheingraf Salm und die Schweizer
Kompagnien.

Eine Grenadierkompagnie vom Walseggischen Regiment unter dem Kommando
des Hauptmanns von St. Andre übernahm im Hofe des Gouvernementsgebäudes
die Ehrenwache. Vertreter der Breisacher Geistlichkeit erschienen
zur Begrüßung des Fürsten. Die Stadtverwaltung ließ durch zwei Bürgermeister
und den Stadtsyndikus den hohen Besuch in ihren Stadtmauern begrüßen; als
besondere Aufmerksamkeit sandte sie ihm darauf 24 Flaschen Burgunderwein;
dagegen wurde den Stadtbedienten 1 Karolin geschenkt.

Inzwischen fanden sich auch sämtliche Stabs- und andere Offiziere ein und
machten Seiner Durchlaucht ihre Aufwartung. Um 12 Uhr, als die Zeit der
Parole gekommen war, forderte der Festungskommandant seinen hohen
Besuch auf, dieselbe zu bestimmen. Karl August bedankte sich zunächst für
diese Ehre und gab dann die Parole „Karl aus Wien" aus.

Dann begab man sich zur Tafel; es wurde ausgezeichnet gespeist und
rechtschaffen getrunken. Den Kanonieren und der Grenadierwache ließ der
Fürst je 6 Dukaten spendieren; den gleichen Betrag ließ er im Hause seines
Gastgebers verehren.

Um 6 Uhr erfolgte der Aufbruch von B r e i s a c h. General von
R h o d ließ seine eigene Chaise anspannen, Markgraf Karl August und
sein Minister von Ü x k ü 11 setzten sich zu ihm. Wie beim Einzug stand auch
jetzt wieder die ganze Garnison im Gewehr. Von den Festungswällen donnerten
12 Kanonen Abschiedsgrüße. Zu Anfang der Ihringer Gemarkung wurde haltgemacht
. Bei ein paar Flaschen Wein wurde Abschied genommen.

Fürst und Minister fuhren in des ersteren Wagen weiter. In I h ringen
reichte Schultheiß Joh. Jakob B i r m e 1 e Seiner Durchlaucht ein Glas Wein
zum Willkomm. Eine große Menge Zuschauer hatte sich versammelt, die sich
alle die seltene Gelegenheit, den Landesvater einmal sehen zu können, nicht
entgehen lassen wollten. In Bötzingen und Eichstetten wurde der
Fürst in gleicher Weise begrüßt.

Nach 8 Uhr erreichte man Emmendingen. Dem Nachtessen wurde
nur wenig zugesprochen, und bei Zeit begab sich Karl August zur Ruhe.

Am andern Morgen, es war Donnerstag, der 21. August, fanden sich
von Freiburg her einige Offiziere ein, um dem Fürsten „aufzuwarten";
es waren unter andern Baron von Kagenegg, Obristwachtmeister von

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