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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1953-02/0044
Domherren, im Namen des Bischofs die Patenschaft für das Kind zu übernehmen
, womit sich diese einverstanden erklärten. Der Domscholaster von
Roggenbach wurde als Pate bestellt und der Landvogt ernannte seine Gemahlin
zur Patin. Der Täufling erhielt die Namen des Bischofs: Friedrich Ludwig.
Mit einem Nachtessen in der Landvogtei, an dem nur sieben Personen teilnahmen
, wurde der Huldigungstag beschlossen. Am anderen Morgen trafen
die Delegierten mit ihrer Dienerschaft die Heimreise über Basel nach Arlesheim
und Pruntrut an. Wegen der spontanen Ernennung seiner Gattin zur
Taufpatin entschuldigte sich der Baron von Rotberg beim Bischof mit den
Worten: Meine Freude war zu groß! Der Fürst genehmigte alles und drückte
dem Landvogt seine große Zufriedenheit aus für die vortreffliche Organisation
des Festes. Die beiden Domherren waren ebenfalls des Lobes voll für ihn,
den Generalprokurator und den Kommandanten der Landmiliz Johann Metzger
aus Schliengen, der als ehemaliger Lieutenant im bischöflichen Regiment
von Eptingen in französischem Dienst die Kavallerie und die Infanterie tadellos
einexerziert hatte.

Eine Frage blieb noch zu lösen übrig: Das Patengeschenk des Bischofs. Der
Landvogt meinte, man könnte den Neugeborenen als Kadett ins bischöfliche
Regiment von Eptingen aufnehmen, d. h. als Expektant oder Anwärter für
eine solche Stelle, wie dies damals üblich war, oder den Eltern sechs silberne
Bestecke schenken. Die Anwartschaft hätte dem jungen Mann später nichts
genützt, denn das bischöfliche Regiment von Eptingen fiel der französischen
Revolution 1792 zum Opfer, und die Bestecke wären nur den Eltern zu Gute
gekommen. Der Bischof wollte aber eine Gabe spenden, die für Eltern und
Kind jetzt schon von Nutzen sein konnte. Er entschied sich deshalb für ein
Geldgeschenk, bestehend aus sechs neuen französischen Louis d'or, wovon der
jährliche Zins für das Kind verwendet werden sollte. Das war in der Tat
ein praktisches und wahrhaft fürstliches Patengeschenk. Die Huldigungen
kosteten dem Hof immer ein schweres Stück Geld, und so war es auch mit
derjenigen in Schliengen. Der Landvogt von Birseck, Karl von Andlau, der
im Auftrage des Bischofs die Reiseauslagen bestritt, präsentierte die folgende
Rechnung, die in deutscher Übersetzung lautet:

Bezahlt in der Kalten Herberge für das Essen der Diener
und für 17 Pferde ........

Pfd.
20

Sch.
10

Pf

Den Musikanten in Schliengen Trinkgeld zwei Louis d'or

odd* •••••••••••

26

13

4

Den Kanonieren Trinkgeld 1 Louis d'or ....

13

6

8

Der gesamten Mannschaft (Infanterie und Kavallerie) zum
Vertrinken 6 Louis d'or .......

80





Den Trommlern ........

3

6

8

Opfergeld bei der Taufe, der Hebamme und anderen Personen
gegeben 1 Louis .......

13

6

8

Den Bedienten des Landvogts von Rotberg 2 Louis .

26

13

4

Für das Mittagessen in den Drei Königen zu Basel auf der

27

5

10

Die Rechnung des Ochsenwirtes Franz Joseph Dornacher
in Arlesheim bezahlt mit .......

29

10



Summa

240

12

6

82


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