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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1954-01/0006
Bregga), der Bergbach. Auch der Hauptfluß, die Wiese, hat seinen Namen
nicht von den Deutschen erhalten, sondern diese übernahmen die Flußbezeichnung
von den früheren Bewohnern des deutschen Südens. Damit ist aber
nicht gesagt, daß Kelten hier in diesen Bergen wirklich sich niedergelassen
hatten, sie können auf ihren Jagden wiederholt in diese Täler gekommen
sein und ihnen den Namen gegeben haben. Vielleicht blieben auch bei uns
bei der Landnahme des Oberrheingebietes durch die Alemannen vereinzelte
Kelten zurück und suchten in den verborgenen Seitentälern der Belna, Aitra,
Wida und Bregga ihre gesicherte Zuflucht.

Die Kelten haben 2—300 Jahre vor Christus Süddeutschland verlassen,
wenigstens zum großen Teil. Um 50 n. Chr. besetzten die Römer die von
den Kelten verlassenen Gegenden fast kampflos. Sie zogen zur Verteidigung
den Grenzwall (limes), der vom Mittelrhein bis zur Donau sich erstreckte.
Sie haben in Badenweiler und in Baden-Baden sich heimisch gefühlt und
sich trefflich nach südländischer Art eingerichtet. Oberhalb vom Basler Rheinknie
errichteten sie eine starke Festung, die Augusta Rauracorum — die
Kaiserstadt der Rauraker. Treffliche Straßen wurden von den Römern angelegt
, von Basel rheinaufwärts und rheinabwärts, eine von Zurzach am
Oberrhein über Schieitheim nach dem wichtigen Rottweil a. N. und sogar
eine durch das Kinzigtal als Verbindung zwischen Straßburg und Rottweil.
Man hat auch schon von einem Stichweg von Basel nach Schopfheim gesprochen
. Vielleicht führten von da Fußpfade durch das große und kleine Wiesental
, zu deren Schutz kleine Befestigungen als Auslugposten und Zufluchtsorte
erbaut waren. Daran wird der Ort Kastel mit seinem das Tal
beherrschenden Bürstel und daran mögen auch die Kastel höfe bei Bürchau
gemahnen. Vielleicht waren damals schon Bergwerke im hinteren Tale
betrieben. Dann war erst recht ein Schutz für die Zufahrtswege notwendig.
Eine solche Schutzanlage war wohl auch beim Engpaß der Wiese hinter
Geschwend, wo das Kastelbächle darnach benannt ist. Auffallend ist
auch der Flurname Kastlerstrog mit den Steinäckern und dem Schlößle-
felsen hoch oben über dem engen Eingang zu dem nach Badenweiler führenden
Böllental.

II.

Die Besiedler.

a)Die vier Edelherren.

Nach 260 war die ganze rechte Rheinseite für die Römer für immer
verloren, nur auf der linken Seite und südlich der Donau hielten sie sich
noch bis etwa 400. Im Gebiet südlich des Mains und östlich des Rheins waren
die Alemannen eingezogen. Kelten wie Römer liebten die fruchtbaren und
leicht zu kultivierenden Gegenden. Die Römer vor allem haßten die Wildnis.
Auch die Alemannen besiedelten zuerst die fruchtbaren Striche am Fuße der
Schwarzwaldberge gegen die Rheinebene hin und die breiten Talausgänge.
Die alemannischen Niederlassungen der ersten Landnahme bis etwa 800 sind
kenntlich durch die Endungen auf - i n g e n und -heim. Sie tragen den
Namen ihres Gründers oder Besitzers oder den des Sippen- oder Familienhauptes
. Solche Orte finden wir viele im vorderen Markgräflerland: Hauingen
, Tumringen, Tüllingen, Egringen, Müllheim, Hügelheim, Heitersheim,
während sie im hintern Tale der Wiese und über den ganzen Schwarzwald
hin fehlen. Eine Ausnahme bildet Hepschingen im Schönauer Tale. Hapis-
karleute, die Familie eines Hapiskar hat dort sich angesiedelt, wohl noch vor
800 und Hapiskaringen, Hepscheringen, Hepschingen gegründet. Was mag

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