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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1954-01/0038
von denen, der eine in Heidelberg, der andere in Freiburg seinem Dienstsitz
hatte. Nach der landesherrlichen Verordnung vom 21. Oktober 1819 erstreckte
sich der Dienstbezirk des Kreisbaumeisters in Freiburg über den See-, Dreisam-
und Kinzigkreis. Bis zu seiner im Jahre 1835 erfolgten Versetzung als Oberbaurat
nach Heidelberg, wo er aber schon am 17. Juni 1836 im Alter von
57 Jahren starb, hat Arnold im badischen Oberland im kirchlichen und
profanen Bauwesen eine ungemein vielseitige, fruchtbare und künstlerisch bedeutende
Tätigkeit entfaltet. In ganz besonderem Maße hat er der Stadt Freiburg
, woselbst er, wie einst sein Lehrer Weinbrenner in Karlsruhe, eine private
Bauschule errichtet hatte, der Zähringer Vorstadt durch die unter seiner
Leitung durchgeführte Stadterweiterung den Stempel seiner Kunst aufgedrückt.
Die beiden Brüder Christoph und Friedrich Arnold (gest. 1854), führende und
vergessene Größen der Baukunst, sind die hervorragendsten Vertreter der
archaischen Richtung Weinbrenners; ihre Werke tragen seinen Stempel, verkörpern
das Streben nach Wiederbelebung der Antike. Am meisten sind die
Bauten Christoph Arnolds mit den Weinbrenner'schen wesensverwandt, zuweilen
anmutiger, im Aufbau aber weniger kraftvoll.

Dem um die angedeutete Zeitenwende einsetzenden Wachstum der Stadt
konnte das jahrhundertealte Rathaus auf der Langen School nicht
mehr genügen. Im August 1822 wurde daher das in der Vorstadt gelegene
zu 2 200 fl geschätzte Spitalgebäude um 1100 fl an Friedrich Cleiß
versteigert. Gleichzeitig beschloß die Stadtgemeinde, das Spital nach einem
notwendigen Umbau in dem bisherigen Rathaus auf der langen School neben
der Stadtmetzig unterzubringen und ein neues Rathaus zu bauen. Mit
der Ausarbeitung der Pläne zu demselben wurde der Baumeister F r i n z in
Lörrach beauftragt.

Friedrich Frinz war Architekt in Lörrach, wurde 1825 provisorischer,
1826 definitiver Bauinspektor, dann Bezirksbaumeister. Unter der Oberleitung
von Christoph Arnold in Freiburg war Frinz u. a. an den Kirchenbauten in
Auggen, Binzen, Kandern, Mappach und Sulzburg beteiligt. Bei allen diesen
Bauten, wie bei den von ihm erstellten Profangebäuden,, so auch bei dem neuen
Pfarrhaus in Schopfheim und dem im Jahre 1835 erbauten Pfarrhaus
in Steinen, ist unter dem Einfluß Christoph Arnolds die Tradition
Weinbrenners gewahrt.

Nach den Wünschen der Gemeinde sollte der erste Stock des zu erstellenden
Neubaues im hinteren Teil ein Kornhaus, Wachthaus und Bürgergefängnis
sowie die M e t z i g und das Feuerspritzenbehältnis
enthalten, während der vordere Teil als Bogengang zur Aufnahme des
Wochenmarktes gedacht war. Im Oberstock aber sollte ein geräumiges Zimmer
zur Abhaltung der Gemeindeversammlungen und ein dazu gehöriger
Nebenraum Platz finden, auch dachte man daran, die städtische
Taf erne (Wirtschaft), anstatt sie wie bisher um jährlich 20 fl zu verlehnen,
noch daselbst unterzubringen, um auf diese Weise noch etwa 200—300 fl her-
auszuwirtschaften. Das alte Rathaus auf der Langen School aber wurde dem
Spital um 1 500 fl verkauft. Doch nun entbrannte innerhalb der Bürgerschaft
ein heftiger Kampf für und wider den geplanten Neubau. Die Gegner,
unter Anführung des Altbürgermeisters W ä h r e r , bemühten sich zu beweisen
, daß das alte Rathaus noch sehr wohl seinem Zweck genüge. Auch für die
Unterbringung des Spitals suchte man nach einer günstigeren Lösung, indem
man versuchte, dieses im Hirtenhaus hinter der Kirche unterzubringen,
ein Plan, welcher aber wieder aufgegeben wurde. Die ganze Angelegenheit wollte
nicht recht vom Fleck kommen. Da griff das Bezirksamt ein, indem es

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