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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1954-01/0042
sprechen. Sie alle stehen meist auch als Vögte im Ansehen und führen ihr bäuerliches
Wappen, das wir bis ins 16. Jahrhundert verfolgen können. Besonders zu vermerken
ist die Anrede des Ausschußmitgliedes, die auch der Pfarrer beim Eintrag des Todes
eines solchen in das Gestorbenenregister verwendet: „Ehrenfester und wohlvorgeachteter
Herr". Auch die markgräfliche Kanzlei verwendet diese Anrede. In einem Aufsatz
über „Grabtafeln von Mitgliedern der alten baden-durlachischen Landstände im Markgraf
lerland und deren Bedeutung" im 1. Jahrgang dieser Zeitschrift 1929/1930 habe
ich darauf hingewiesen. Diese führenden Familien heiraten untereinander, suchen sich
über größere Strecken hinweg ihr Ehegespons, gewinnen durch sorgfältiges Verwalten
und durch Ausnützung gegebener Lagen einen großen Grundbesitz. Im 18. Jahrhundert
gehen sie gerne in den Weinbau und Weinhandel, dann in die Industriebetriebe über,
die sie erst personell, danach unter der Form der GmbH, betreiben. Die Inflation
nach dem ersten Weltkrieg hat den meisten Fabriken dieser Art den Todesstoß versetzt
, darunter u. a. auch den beiden Papierfabriken Thurneysen in Maulburg und
Johann Sutter in Höfen bei Schopf heim.

Im 2. Heft dieser Zeitschrift untersucht Theodor Mayer die Anfänge des
Klosters Reichenau auf Grund der klösterlichen und fränkischen Quellen und
kommt in der Auseinandersetzung mit den bisherigen Theorien zum Ergebnis, daß
Pirmin, der unter dem Schutz Kart Martells stand, im Jahre 724 das Kloster gegründet
hat. 728 richtet Pirmin Murbach im Elsaß ein und kommt zuletzt nach Hornbach.
Seine Politik, die iroschottischen und peregrini-Klöster wie in Südfrankreich und
Spanien unabhängig zu erhalten, scheitert unter dem Anspruch der episkopalen Mächte,
hier vor allem des Bischofs von Konstanz. Da die Klöster zugleich auch Stützpunkte
der weltlichen Macht waren, sehen wir in die Politik der fränkischen Könige herein,
die im Gegensatz zu den alemannischen Herzögen von Leudefrid (um 587) an über
Kunzo (um 630), Gotfrid (gestorben 730) bis zu Lantfrid II. (749) sich durchsetzten.

Seith.

Zeitschrift des Historischen Vereines für Steiermark, 43. Jahrgang
, Graz 1952.

Darin verbreitet sich auf den Seiten 160—182 Fritz Popelka über die Streitfrage
der Herkunft der Baiern. Er kommt zum Ergebnis, „daß die Hauptmasse der bairi-
schen Einwanderer suebische Stämme bildeten". Über die Ausbreitung des alemannischen
Siedlungsbodens im Osten gibt uns die Alemannentheorie Adolf Helboks Aufschluß,
wonach der Teilkönig Gibuld in Regensburg oder Passau seine Residenz gehabt habe.
Dieser Gibuld (Gibulo?) scheint in der Schlacht von Zülpich im Jahre 496 der alemannische
Führer gewesen zu sein, der dem vereinigten Frankenheer unter Clodwig
erlag. Der letzte Zug der Alemannen war der im Jahre 537 vollzogene Übergang
über den Brenner. In den Gräbern von Irsching im Bezirk Pfaffenhofen wurden alemannische
Funde gemacht. — Der Baiernstamm ist nach den zusammenfassenden und
abwägenden kritischen Darlegungen Popelkas unter fränkischer Führung aus unterworfenen
Thüringern (deren Großmacht brach in den Jahren 531—534 zusammen) und
Langobarden, denen sich auch andere Stammessplitter östlicher Herkunft anschlössen,
entstanden. Die Hauptmasse aber bildeten eben suebische Stämme. Seith.

Jahrbuch für fränkische Landesforschung. Band 13. 1953.

Emil Kimpen gibt auf S. 55—83 eine Darlegung über die Genealogie der bayrischen
Flerzöge von 908—1070. Er deckt die Blutlinien auf, die von den Karolingern u. a. zu
den alemannisch-rätischen Hunfridingern führen, zu Herzog Erchanger und zu den
späteren alemannischen Amtsherzogen.

Die Kunstdruckerei Künstlerbund in Karlsruhe hat unter der Bearbeitung Dr.
Fritz Pfrommers die Heimatkarte für den Kreis Waldshut herausgegeben
. Die Karte zeigt alle Vorzüge, die schon die früheren Blätter aufgewiesen
haben: Farbige Darstellung von Wald, Wiese und Ackerland. Die Karte umfaßt den
Raum von Laufenburg bis Schaffhausen und von Kaisten bis Bonndorf. Die Ortschaften
treten in Rot klar hervor, Flüsse, Seen und Staue an der Aare, im Rhein und im
Einzugsgebiet des Schluchseewerkes fallen auf. Straßen und Wege lassen ihre Ordnung
erkennen. Die Erhebungen sind durch das System der Schichtlinien angegeben.
So ist die Karte für den Wanderer wie für den Unterricht sehr brauchbar. Seith.

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