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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1955-01/0017
in südwestlich-nordöstlicher Erstreckung, vom Salbert mit seiner Höhe von
650 m bis herüber nach Rougemont und Masmünster. Zwischen diesen Höhen
und dem nördlich von ihnen sich hinziehenden, eigentlichen Gebirgsrand liegen
auf dem wasserundurchlässigen Alluvialboden die großen Teiche von Evette
und Eloie eingebettet, während am Südhang dieser Hügelzone der jurassische
Teil der Burgundischen Pforte beginnt, in dem wellige Ebenen und schroffe
Kalkhorste das Landschaftsbild bestimmen.

Das Gebiet von den letzten Ausläufern der Vogesen, nördlich Beifort,
bis zur Grenze bei Delle, wo der Berner Jura im Eisgau weit nach Nordwesten
vorspringt, — also die eigentliche Burgundische Pforte — wird zum großen
Teil von jurassischen Kalkböden beherrscht. In der Umgebung von Beifort
ist noch ein Stück des ungefalteten Tafeljuras erhalten, während die äußeren
Wellen des Schweizer Faltenjuras in den südlichen Rand der Landschaft hineinbranden
und Höhen von 600 bis 1000 m erreichen. Zwischen die nördlichen
und die südlichen Kalkböden hinein schiebt sich ein von Osten nach Westen
spitz zulaufender Keil tertiärer und quartärer Ton- und Sandböden, welche
über den früher erwähnten Rheinschottern abgelagert wurden. Tiefgreifend
sind die Unterschiede, die sich zwischen dem Landschaftsbild des Juras und dem
des Tertiär ergeben; beide heben sich ebenso deutlich gegeneinander ab wie
gegen den bereits geschilderten vogesischen Anteil der Pforte, wenn sich auch
alle drei Landschaftsteile auf enger Fläche nah berühren.

Die Umgebung von Beifort ist stark bewaldet. Die Siedlungsflächen liegen
hauptsächlich in den tonigen Liasschichten, die sich zwischen das Juragebirge
und die treppenförmige Abdachung der Südvogesen einschieben. Der nordöstlichen
Streichrichtung folgend, ragen aus der Senke schmale, steil ansteigende,
bewaldete Höhenzüge um hundert und mehr Meter empor. Zwischen diesen
Höhenzügen liegt im Schutze einer Kalksteinwand, auf der sich in einer Höhe
von 457 m die Zitadelle erhebt, die Stadt Beifort mit ihren 45 000 Einwohnern.
Sie ist von allen Seiten her leicht erreichbar, aber durch die zahlreichen Höhen
mit ihren Festungswerken gut geschützt. Der tonarme Kalkboden ist für einen
ertragreichen Ackerbau nicht geeignet, und so finden sich hier nur magere
Weideflächen neben Ahorn-, Weißbuchen- und Eichenwäldern. Auf den fruchtbareren
Mergelböden der Tälchen dagegen werden Weizen, Klee, Luzerne,
Kartoffeln und Kohl geerntet. Von besonderem Nachteil ist die Wasserarmut
dieser Kalklandschaft. Das Wasser versickert in den Spalten und Klüften des
Gesteins, bis es auf undurchlässigen Tonschichten im Untergrunde gestaut wird,
um dann in ergiebigen, großen Quellen an die Oberfläche zu treten, wie dies
bei den Quellen von Essert, Perouse, Bermont usw. . . . der Fall ist. Große
Höhlen sind von den unterirdisch fließenden Wasserläufen gebildet worden,
wie z. B. die Höhlen von Cravanche, wo steinzeitliche Funde gemacht wurden..
Das Wasser ist selbstverständlich außerordentlich kalkhaltig und bildet in den
Höhlen Stalagmiten und Stalaktiten. Gegenstände, die nur kurze Zeit in diesem
kalkreichen Wasser liegen, werden bald von einer dicken, weißen Kalkschicht
überzogen, was besonders bei der sogenannten „versteinerten Quelle" von
Bourogne der Fall ist. Vielfach sieht man bei einsamen Bauernhöfen Zisternen,
in denen das Regenwasser gesammelt wird, um so das mangelnde Quellwasser
zu ersetzen. Dies ist z. B. der Fall in den Dörfern Essert, Montbouton und
Villars-le-Sec; der Name des letzteren weist auf den trockenen Boden hin, auf
dem es errichtet wurde. Die Häuser der größeren Dörfer gruppieren sich um
den tiefen Gemeindebrunnen, aus dem das kostbare Wasser gepumpt wird. Die
Möglichkeit der Wasserversorgung ist von ausschlaggebendem Einfluß auf die
Anlage der dörflichen Siedlungen gewesen. — Die Kalklandschaften der

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