Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1955-01/0042
Lehenhof und das Geheimratskollegium lassen nicht die geringste Ungenauig-
keit durchgehen. Der zentralisierende Beamtenstaat sucht auch das geringste
Recht des Markgrafen zu erhalten oder im Zweifelsfalle durchzusetzen. Der
Lehenstaat des Mittelalters hatte sich gründlich gewandelt. Nicht mehr wurden
dem „lieben und getreuen" Lehenmann in Anerkennung der „vielen und
getreuen Dienste", die er den seligen Vordem und dem Lehenherrn geleistet
hat und noch leisten wird, Rechte und Lehen verliehen, sondern der „aufgeklärte
Despotismus" und der Absolutismus hob den Landesfürsten als den
Herrn und Vater über alles, was in seinem Territorium lebte und webte, auf
die unerreichte Höhe, und nichts durfte vor sich gehen, was er nicht erfuhr
und nicht ausdrücklich genehmigte. Selbst auch, wenn es sich um ein Recht
handelte, das kaum noch von irgendeiner Bedeutung war.

So kommen wir nach Kühlenbronn.

Es sind zwei Höfe vorhanden. Die zinsbaren Güter machen den ganzen
Bann aus. Sie geben aber keine Schätzung. Die Bergfelder sind noch nicht
verteilt, bilden also die Allmende.

Klein sind die Grundstücke; die Jüchen kommt als Maß nur selten bei
Matten und Ackerland in Betracht, aber sie liegt in großen Flächen auf dem
Bergfeld und in den "Waldungen.

Auf dem oberen Hof sitzt als Träger Jakob Trefzer, auf dem niederen
Hof Matthias Kiefer. Jeder Hof leistet auf Pfingsten eine Geldabgabe
von 6 Pfund 15 Schilling. An dem Zins beider Höfe tragen nun die Teilhaber
(Censiten) der Güter, die zu diesen Höfen gehören, nach Maßgabe
der Größe ihrer Anteile bei. So bezahlt Matthias Kiefer vom niederen Hof
2 fl 14 xr, Jakob Trefzer vom oberen Hof 58 xr 2>2 Pfennig. Nun kommen
die Censiten: Tobias Vollmer 53 xr (abgerundet), Lorenz Trefzer 1 fl 8 xr,
Bernhard Trefzer 1 fl 8^ xr, Fritz Läuger 1 fl 8 % xr, Michel Kiefer 1 fl 5 xr,
Michel Bauer 10 xr, Hans Roser 1 fl 14 xr, Hans Homberger von Demberg
14 xr, Fritz Roser von Fischenberg 3 xr. Die Güter liegen: Etwa 2 Viertel
Kraut-, Grasgarten und Matten um das Haus, 2 Viertel Matten auf dem
Sägenboden, 1 % Viertel neben dem Dorfweg und dem Bach, 2 Juch. 3 Viertel
im Zinken, 3 Viertel am Rain, 1Y2 Viertel auf dem Moos, 3 V2 Juch. auf
Niedermatt.

Ackerfeld: 4 Juch. auf dem äußeren Acker, 3 Viertel auf dem Schattacker,
1 Y> Juch. auf den Äckern, 1 Juch. Matten im Loch.

Äcker und Matten: 5 Juch. in der Holdermatt; ein kleines Stück auf dem
Langen Äckerle.

Riesig ist aber der Besitz an Bergfeld, wo die Gesamtfläche 97 Jucherten
beträgt. % gehören den Roggenbach. An Waldungen besitzen sie
17 Juch. im Schattan, % von den noch unverteilten 53 Juch. Wald
im Schierleberg, 3/ie von den nicht verteilten 174 Juch. Wald am Köhlgarten
, 3/i6 von den unverteilten 27 Juch. im Ecklewald, 3/ie von 22 Juch.
Wald bei den Fuchs löchern, 3/i6 auf der Wolfsgrub. Das macht zusammen
167 Jucherten 2 Viertel 69 Ruthen. In Fischenberg bestehen ebenfalls
zwei roggenbachische Höfe: der obere und der niedere Hof, die beide in
ihren Gütern umsteint sind. Jeder der beiden Höfe hat auf Pfingsten 10 Pfund
abzuliefern. Träger des oberen Hofes ist Jakob Langendorf, der 3 fl 15 xr
am Güterbesitz zu entrichten hat; mit ihm zinsen die Censiten Matthias
Kiefer, Jakob Lacher, Martin Kiefer und Hans Trefzer, die zusammen 9 Pfund
5 Schilling abliefern. Beim Absterben des Zinsherrn v, Roggenbach oder eines
Trägers muß der T o d f a 11 in der Höhe des Lehenzinses bezahlt werden,
so daß Zins und Fall das Doppelte betragen. Träger des niederen Hofes

40


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1955-01/0042