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Manchmal wurde mit dem Kind auch nur der kurze Segen gesprochen:
In Gotts Name ins Bett gange.
Das walt Gott der Vater,
Gott der Suhn., Gott der heilig Geist. Amen
Die Schlafliedchen, die ich kenne, beginnen alle mit dem Einschläferungs-
laut „Nina". Fürs Bübchen sang die Mutter:
Nina Büebli schloof,
uf der Matte waide d'Schoof,
die schwarze un die wysse,
die wann my Chindli bysse.
Nai, nai, nit eso,
löhnt mer doch my Büebli goh!
Für das Maideli war das Liedchen:
Nina Maideli schloof,
uf der Matte waide d'Schoof,
in der Schüüre d'Lämmeli,
B'hüet mer Gott my Engeli!
Die beiden folgenden Verslein waren für die ganz Kleinen:
Nina Wiegeli, uf em Dach sin Ziegeli,
uf de Bäum sin Blättli,
chumm, my Chind, ins Bettli!
Und:
Nina Buppeli, choch im Chind e Suppeli,
schlah n em au e Gaggeli dra,
aß es besser esse cha.
Bei Geburtstagen und ähnlichen Festen sagte das Kleinste in der Familie
sein Glückwunsch-Sprüchlein kurz und bündig:
I bi ne chlai Bummerli,
churz un dick;
i stand in e Winkeli
un wünsch dr vil Glück.
Die Größeren hatten als Neujahrswunsch schon einen kräftigeren Vers
bereit:
Prost Neujohr, prost Neujohr,
e Bretschele wie ne Schüüretor,
e Chueche wie ne Ofeplatt',
no werde alli zemme satt.
Wenn Vater oder Mutter die kleinen Reiterlein auf die Kniee nahmen,
begleiteten folgende Verslein den Rhythmus:
Ryte, ryte, Rössli,
z' Basel isch e Schlössli,
z' Chander isch e Guggehuus,
luege schöni Maidli druus.
Ais spinnt Siide,
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