http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1955-01/0059
In Welmlingen wurde der Bub vor Messer und Beil gewarnt:
Hans, Hans hau di nit,
es isch kai Scherer hier;
es isch e Scherer z ' H u 11 i g e obe,
er het e chrumme Elleboge.
Hans, Hans hau di nit,
es isch kai Scherer hier.
Aber die Welmlinger wurden auch von anderen mit einem kleinen Versle
verspottet:
D'Zibelegret vo W e 1 m 1 i g e ,
brünzlet ase Ständlige.
Im Kanderner Rathaussaal stand geschrieben:
Bäbeli, läng mer's Gigli abe, will dr e Tänzli mache,
z'Chan der uf em Bluemeplatz, in de enge Gasse,
giigt e Fuchs un tanzt e Haas, schiaht en Eseli d'Trumme,
Alli Tierli, wo Wädeli hän, solle zuer Hochzyt kumme.
Solle 's Stüehli ans Füdeli binde,
solle 's Esse mit ene bringe.
Ei, so schlag der Dunder dry, was mag das für e
Hochzyt sy?
Schüürebürzler un Bettlerslüt,
das sin unseri Hochzytslüt.
In Grenzach sagen die Kinder ein reizendes Gedichtle auf von einer
anderen Tierhochzeit:
Waidli, waidli, waidli,
groß un chlaini Maidli,
Buebe alli zämme!
Lueget, 's isch e Hochzyt do.
s Müsli het e Fröschli gno;
s Müsli git im Fröschli d'Hand,
un jetz göhn si mitenand.
Saget mer doch währli,
git's e schöner Päärli?
s Müsli het e Pelzli a,
s Fröschli gäli Hösli,
glatt un ohni Mösli.
Doch am Wegrand stoht, o weh,
s Busi grad un het si gseh.
Frosch ins Wasser, Muus ins Loch!
Mit der Hochzyt hets en End,
Chinder göhnt jetz, wo der wänt.
Ins Münstertal weist ein Verslein:
Kätri, due d'Hüehner y,
loß der Guckel laufe
bis uf S t a u f e
setz en uf e Blöchli,
un schlah nem ais ufs Löchli.
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