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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1956-01/0005
Wiederum hat einen Saum weißen Weins abzuliefern:

1 Taue Reben im Haltinger Bann „ob sant Gergen brunnen in dem keße-
tal", einerseits neben Konrad Bechrer von Oetlingen, zur andern neben Peter
Stelli von Haltingen. Der Inhaber zinst jährlich mit 2 Schilling gewöhnlicher
Basler Pfennige, „do man win vnd brot vmb kaufft sant niclaus capell in
mat ..." (unleserlich).

1 Juchert Reben liegt im Binzener Bann „uff der Renni", neben den
Gütern Konrad Stobers von Oetlingen; sie grenzt vorne an Werlins Gut von
Oetlingen und gibt einen Jahreszins dem Deutschen Haus zu Basel
(das Haus des Deutschherrenordens) von 1 Schilling und 2 Hühnern und dem
Kloster zu Bürgeln 3 Schilling.

Schon von 1515 erfahren wir von einem Zuwachs des Besitzes der Prediger
in S c h o p f h e i m. Da verkaufen Hans Höcklin (Heckly) und sein Sohn
Appolinaris Höckly in offenem verbannten Gericht zu Schopfheim für 3 V>
Pfund Basler Münze und Währung, fällig je auf Martini, ihr Haus mit Hof
und Keller und aller Zugehörde „zu schöpfen vff dem schlupff, als man vff
den kilchoff gat, stoßt hinten an die Schul, vor an Hans Neffen Stallung
vnd ist fry ledig eygen". Der Käufer bezahlt in bar 70 Pfund Basler Stäbler.
Bald danach muß ein Rechtsstreit entstanden sein unter Zuhilfenahme des
Statthalters zu Rheinfelden; es handelte sich um rückständigen Zins. Wie der
Handel ausgegangen ist, ist nicht ersichtlich. Die Hofstatt ist jedenfalls in den
Händen der Höcklin von Steineck, treuen Dienern der Markgrafen von Baden,
denen sie als Vögte und Obervögte, als Juristen und Gesandte in diplomatischen
Angelegenheiten zu Diensten stehen. Ihre Grablege haben sie in der Dreikönigskapelle
der Stadtkirche zu St. Michael in Schopf heim, die nach ihnen den
Namen „Höcklinkapelle" führt5). Nach dem Durchbruch der Reformation
in Basel, der am 9. Februar 1529 mit dem Bildersturm sein Ziel erreichte, fielen
auch die Gemälde, die kirchlichen Statuen, die Geräte usw. der Kirche der
Prediger der stürmischen Bewegung zum Opfer. Sicherlich sind dabei Kunstwerke
von unschätzbarem Wert dem Tumult im Feuer zum Opfer gefallen.
Der Abt begab sich mit den gebliebenen Conventualen ins Exil nach Geb -
w e i 1 e r, das neben Thann ein Ziel der Emigration war. So ging in der
Stille mit andern Klöstern auch der Predigerorden in Basel ein und starb
mangels Zugang aus. Alle Klostergüter wurden als „Kirchen- und
Schulgut" vom Rat der Stadt übernommen und als vom Staatsgut getrennte
Fonds für kirchliche Zwecke (Kultus, Besoldung, baulicher Unterhalt
der Kirchen und Pfarrhäuser) und solche der Universität und Schulen sowie
der Armenfürsorge — bis heute — verwendet6).

Nach dieser grundlegenden Wandlung erfahren wir nach 1553 das weitere
Geschick des Besitzes der Prediger. Er stand nun unter der Aufsicht der Pfleger-
herren* die die Güter nach wirtschatflichem Gesichtspunkt verwalteten und
Rechenschaft abzulegen hatten. Ihnen stand der jeweilige Schaffner zur Seite.

In dieser Zeit kommt ein zweiter Hof in den Besitz des Schaffners
„zu Predigern" dadurch, daß Hans Kiefer und seine Ehefrau Elsbeth Helfenberger
2Y2 Pfd. Zins auf Laurenti (10. August) fällig, von Haus, Hof, Garten

5) Der Höcklinhof ist das alte, teilweise aus der Renaissance stammende Gebäude,
das — erneuert — als Hirtenhaus, der erhaltene als das Haus Klinger bekannt
ist. Die Jahreszahlen über den Fenstergewändern sind 1586 und 1600. Das Haus
ist zur Unterbringung des Heimatmuseums ausersehen.

6) Paul Roth, Die Reformation in Basel. II. Teil: Die Durchführung der Reformation
in Basel 1529—1530. 121. Neujahrsblatt 1943, hersgg. von der Gesellsch.
z. Beförderg. des Guten u. Gemeinnützigen. S. 4—63.

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