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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1956-01/0007
Am 26. November 1672 sind die in Oetlingen fälligen Zinse und Gefälle,
die dem Gotteshaus der Prediger zustehen, von neuem bereinigt und beschrieben
worden, wie folgt:

„Zins und Güter":

1. 5 Schilling und 2 Hühner gibt Hans Fuhrer, Träger, auf Martini Episcopi
(11. Nov.) von einem Garten, so ein Zweiteil, liegt an der Straß, die gen
Röttelen gehet, stoßt gegen Wald an das Feld des Hans Frey und Hans
Krebs, gegen das Dorf an Hans Fuhrer. Den Garten besitzt Hans Fuhrer.

2. 6 Schilling und 1 Gans geben

Adam Bürckhin, Fridlin Brombacher der Küfer, Moritz Hauri und Hans
Gautenschweyler jährlich auf Martini von 1 Juch. Acker im alten Bronnen,
oben an Thomann Stückhlin, unten an Hans Frey und Jakob Fuchs, stößt
gegen dem „Keferholtz" auf Georg Linder und an das Pfad, das von
Haltingen nach „Lörrach" geht. Diese Juchert ist in der Hand der angegebenen
Pflichtigen. *

3. Eine Gans zum jährlichen Zins und eine zum Ehrschatz fallen von 1 Viertel
Reben „in der Schmidten" zwischen dem von Müntzingen und Schawen-
berg, „ist noch zur Zeit nicht funden".

4. Von 1 Zweiteil Acker zu „zu hutterrihn" — „ist aber auch nicht funden".

5. Von einer großen Juchert Acker „in der Innmatten", die besitzen Georg
Hauri, Hans Gerwig, Bastian Gerwigs Erben, Hans Brombacher der alt,
Hans Lang und Pollin Nägelins Erben. Anstößer gegen das Dorf zu sind
Bastian Koger und Hans Lang. (Zinsangabe fehlt.)

6. 2 Hühner geben jährlich auf Martini

Hans Kogers Erben und Hans Peter Brombacher von einem halben Zweiteil
Reben „im breiten Haag". Anstößer sind Hans Gautenschweyler, Hans
Gerwig, Moritz Hauri, Franz Lenglin, Paul Pfündlin und Jacob Bronner.

7. 2 Hühner, davon eines zu jährl. Zins und eines zu Ehrschatz auf Martini,
entrichten die Witwe des Sebastian Gerwig und Moritz Hauri von 1 Zweiteil
Acker „im alten Bronnen" im Oetlinger Bann, stößt gegen das Dorf
auf den Weg, so von Haltingen gehn Lörach gehet und gegen Käferholtz.

Wenn in dieser Zeit von etlichen Stücken bemerkt wird, daß sie nicht
gefunden werden können, so ist das kein Wunder, sondern eine allgemeine
Erscheinung. Wir müssen bedenken, daß der 30-jährige Krieg vorhergegangen
ist, dessen Nachwirkungen sich durch Jahrzehnte hindurch bemerkbar machen,
daß vor allem in den Pestjahren 1629 und 1634, besonders 1629, ganze Familien
ausgestorben sind, daß die Bevölkerung scharenweise sich in die nahe Schweiz
geflüchtet hat, daß dann zu Hunderten und Aberhunderten Schweizer und
Schweizerinnen aus den Kantonen Bern, Zürich und Basel in das menschenarm
gewordene Markgräflerland eingeströmt sind und im Hin- und Hergehen einen
Ort gesucht haben, wo ihres Bleibens sein konnte. Bei solchem Wechsel der
Bevölkerung ist sehr wohl zu begreifen, daß die Erinnerung an frühere Verhältnisse
bei den wenigen Ortseinwohnern geschwunden war und nur die
Lagerbücher Auskunft geben konnten, wofern sie noch — wie in Britzingen
durch die Achtsamkeit Peter Kaltenbachs — vorhanden waren. Aber die
Namen der Anstößer und Anwander hatten sich geändert, und da durch diese
allein das Grundstück geortet werden konnte, vermochte man es nicht mit
unumstößlicher Sicherheit festzustellen.

Daß natürlich • von den neuen Besitzern oder Bebauern keiner von einer
Zinsverpflichtung wissen wollte, ist menschlich wohl zu begreifen.

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