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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1956-01/0016
(geistlichen Gerichten) der Bistümer auszukennen. 1327, also im Alter von
ungefähr 30 Jahren, ist Mathias von Neuenburg advocatus des geistlichen
Gerichtshofes zu Basel. Vermutlich wird er seit 1317 diese Stellung inne gehabt
haben. In dieser Zeit vermählte er sich mit Elisabeth Münch. Dadurch trat
er zu dem angesehenen Patriziergeschlecht der Rheinstadt in verwandtschaftliche
Verbindung. In Kapitel 11 seiner Chronik erzählt Mathias aus der Geschichte
dieses Geschlechts, dessen Streit um die Vorherrschaft in Basel auch
auf die Geschichte der Stadt Neuenburg von Einfluß war.

„11. Von den Edlen der Stadt Basel und zuerst von den Psitichen und
den Sternträgern.

Zu jener Zeit waren die Edlen der Stadt Basel in Parteien geteilt, welche
noch heutzutage bestehen, nämlich in die Psitiche (Sittiche) und die Sternträger.
Dies kam aber daher: als einmal die Ritter von Basel zum Turnier und anderer
Kurzweil auszogen und man fragte: ,Wer sind diese?', hieß es: ,Die Schaler
und die Mönche!', welche die vornehmeren unter ihnen waren. Dadurch
wurden die übrigen beleidigt und ließen sich nach gepflogener Beratung eine
Fahne mit einem großen weißen Stern im roten Felde machen, welche sie bei
Turnieren und auch sonst führten. Unter diesem Zeichen zogen die Geschlechter
von Eptingen, die Vitzthumb, die von Uffheim, die Kraft, die Reich, die Pfaff,
einige von Ramstein, die am Kornmarkte, später Neuenstein genannt, die
Matzereil, die Frick und viele andere. Die anderen aber ließen sich einen grünen
Psitich im weißen Felde machen, nämlich die Schaler, die Mönch, die zu Rhein,
die Marschalk, die Kammerer und viele andere, welche beständig angesehener
in der Stadt waren als die Sternträger. Alle benachbarten Grafen und Edlen
aber waren bei einer dieser Parteien; denn alle vom Hause Neuenburg (Welschneuenburg
), die Markgrafen von Hochberg, die Herren von Rötelein waren
Psitiche, die Grafen von Habsburg dagegen, die von Pfirt, der oben genannte
Heinrich von Badenweiler waren Sternträger. Als es nun zwischen diesem
Heinrich, Grafen von Badenweiler, und den Neuenburgern, welche ihm nicht
huldigen wollten, zur Fehde kam und Rudolf von Habsburg Heinrich nach
Kräften Beistand leistete, schickten einige Bürger der genannten Stadt, nämlich
die von Wiler und mehrere andere zu Heinrich, dem Bischof von Basel. Dieser
kam mitten in der Nacht, wurde eingelassen und brach die Burg Neuenburg vor
dem oberen Tore, welche der Graf besetzt hatte."

Das Geschlecht der Mönch war zu Beginn des 14. Jahrhunderts eng mit
König Albrecht verbunden. Als er 1318 zu Basel weilte, wohnte er im Hofe
der Mönch auf dem Petersberg. Der König war aber mit dem Bischof von
Basel der Stadt Liestal wegen in Streit geraten. Auch hatte der König dem
Bischof die Regalien verweigert. Er ließ den Fürstenstein Johanns von Raperg,
eines eifrigen Getreuen des Bischofs, belagern. Doch schon im Mai des gleichen
Jahres wurde der König an der Reuß durch Herzog Johann und dessen Anhänger
ermordet. Die Belagerer zogen von der Burg Fürstenstein ab. Johann
von Raperg aber kam nach Basel, um sich an den Mönch zu rächen. Der Bischof
kam seinen Anhängern zu Hilfe, und alles Volk drang in den Hof der Mönch
ein. „Die Mönch und ihre Kinder aber wurden über die Mauern und durch die
Kloaken hinausgetrieben, alles im Hause, was einigen Wert hatte, geraubt,
fünfzig Fuder Wein ausgegossen und nicht eher abgelassen, bis alles zerstört
war. Viele ihrer Freunde hatten sich auf der Burg zu Basel versammelt und
zogen hinab in der Absicht, ihnen Hilfe zu leisten, wurden aber vom Volke
zurückgeschlagen und flüchteten in das Haus zum roten Löwen; aber vom
Volke verfolgt, mußten sie sich auf die Dächer flüchten und von dem Dache
zum Steblin auf das Dach zum Schlüssel jenseits der Straße springen. Nachdem

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