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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1956-01/0017
sich aber die Wut des Volkes gelegt und die Schaler und Mönch ihre Kräfte
wieder gesammelt hatten, leisteten die genannten Geschlechter, in der Meinung,
nicht länger als einen Monat fern bleiben zu müssen, einen Eid, sich nach dem
Belieben der Ratsherren zwei Meilen von der Stadt zu entfernen, blieben aber
vierzehn Jahre lang verbannt." Vom Jahre 1346 meldet die Chronik, daß zu
Basel das Geschlecht der Mönch wieder die Oberhand hatte. Mit dieser Sippe
also verband sich Mathias von Neuenburg durch seine Heirat. Wann diese
stattfand, ist uns nicht überliefert.

Hier in Basel trat Mathias dem Geschlecht derer von Bucheck näher und
verknüpfte sein weiteres Lebensschicksal mit dem ihren. Wir hatten beim
Einzug Katharinas in Bologna mit Ritter Hugo von Bucheck einen Vertreter
dieses Geschlechtes kennen gelernt. Dessen Bruder, Graf Berthold von Bucheck,
hatte sich in Basel niedergelassen. Er gehörte dem Deutschritterorden an.
Neben der Ordenskommende hatte er sich ein Wohnhaus erbaut. Hier traf er
mit Mathias von Neuenburg, dem gewandten Rechtsgelehrten, zusammen,
dessen Rat er in vielen Schwierigkeiten gebrauchen konnte.

Berthold von Bucheck hatte außer Hugo noch einen andern Bruder,
Mathias. Dieser war Kustos zu Murbach. Der Papst versprach Hugo, seinen
Bruder Mathias zum Bischof zu ernennen. „Sieh! da erledigte sich das Erzbistum
Mainz, und der Papst ernannte für dasselbe auf die Bitten Roberts
und wegen der wohlbekannten Treue Hugos den genannten Herrn Mathias,
Custos von Murbach." Um die untadelige Gesinnung des Bischofs zu erhärten,
erzählt Mathias von Neuenburg in seiner Geschichte derer von Bucheck
folgende Anekdote: „Derselbe kam ohne Hindernis in das Mainzer Land,
wo er ein sehr keusches Leben führte. Als ihm seine Kämmerlinge ohne sein
Wissen ein sehr schönes Weib in sein Schlafgemach geführt, weil sie nach dem
Ausspruch der Ärzte glaubten, die Enthaltsamkeit würde seiner Gesundheit
schaden, redete er das Weib zierlich an, was er sehr gut verstand; nachdem sie
aber entfernt war, machte er seinen Dienern im höchsten Zorne Vorwürfe und
schwur ihnen, wenn sie dies noch einmal täten, würden sie nicht in seinen
Diensten bleiben." Mathias war von 1321 bis 1328 Erzbischof von Mainz.

Im Jahre 1328 wurde das Bistum Speyer frei. Mathias von Bucheck erwirkte
bei dem Papste die Ernennung seines Bruders Berthold zum Bischof von Speyer.
Berthold war hierüber wenig erfreut und sollte auch tatsächlich wenig Ursache
zur Freude daran finden. Mathias von Neuenburg schreibt: „Dieser Berthold,
der immer untadelhaft im Orden gelebt und sich in Basel ein dem Ordenshause
nahe gelegenes sehr schönes Haus erbaut hatte, in welchem er ein ruhiges
Leben zu führen gedachte, schnitt sich nur mit Widerstreben den Bart ab und
veränderte seine Kleidung und alles übrige, um sich als Bischof zu zeigen."
Auf seiner Fahrt nach Speier fand er seinen Bruder in schwerkrankem Zustande
in Miltenberg. Am 9. September 1328 starb Mathias von Bucheck. Auch Hugo
war an das Sterbebett seines Bruders geeilt.

Als Berthold in sein Bistum einziehen wollte, hatten ihm feindlich gesinnte
Herren die festen Plätze besetzt. So mußte er sich in Worms niederlassen.
Schließlich gelang es ihm mit fremder Hilfe in Speyer Fuß zu fassen. Hugo
war nach des Bruders Tode sofort zum Papste geeilt, um für Berthold das
Erzbistum Mainz zu erlangen. Der Papst zögerte solange die Entscheidung
hinaus, bis gegnerische Kräfte in Mainz den Erzbischof von Trier, Balduin,
in den Besitz aller festen Plätze gebracht hatten. Nun lehnte Hugo Mainz für
seinen Bruder ab, und er tat gut daran, denn erst 1336 verzichtete Balduin
auf seinen Raub.

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