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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1956-01/0046
oder Urbar Nr. 7215 vom Jahre 1373 und später ist das Urbar über die
Güter, Zinsen und Gefälle in österreichischen, markgräflichen und schweizerischen
Ortschaften — wobei für das Wiesental nur einige Ortschaften in
Frage kommen —, welche die „Custerei-Zinsen" (für Kirchen- und Sakristeisachen
in St. Blasien) und den „Siechmeisterzins" (für das Klosterkrankenhaus in
St. Blasien) geben mußten.

Der zweite Berain Nr. 7214, den Abt Heinrich IV. (1348/1391) von
St. Blasien im Jahre 1374 durch den "Pfaffen Hugen Setzier, seinen Schreiber"
genau aufnehmen ließ, verzeichnet genau alle Güter und Abgaben des St. Blasia-
nischen Wiesentales.

Diese Beraine enthalten fastalleFlur-undGeschlechtsnamen
der beschriebenen Gegend und bieten so allen Freunden der Ahnen-
und Flurnamenforschung der heutigen Zeit eine reiche und wertvolle
Fundgrube.

Die Geschlechtsnamen waren ja erst seit Jahrzehnten entstanden und
noch im Wechsel begriffen. Viele von ihnen sind verschwunden, andere
deuten auf die Herkunft der Namensträger hin und einzelne geben an,
woher sie kamen.

Gar manche Flurnamen, von denen nun etliche verschwunden sind, gehen
in ganz alte Zeiten zurück.

Es möge nun aus den beiden genannten Berainen eine reichliche Auswahl
von Ahnen- und Flurnamen für die Ortschaften des hinteren Wiesentales
hier folgen.

Beginnen wir mit den hintersten Teilen des Tales.

Aftersteg : (Ze affterstege).

Das „hoedinun guet" hatten inne „metzi ressin, wernher schnetz, claus
schermann und gret kistlerin".

Das „ratgebs" Gut, bestehend aus einem Haus, einer Hausmatte und
Zubehörde, hatte „johans ratgeb" inne.

Von einer Matte „haberhalm" und vom „koeftü guot" zinsten „hainz-
mann hirdeller, hans, sin bruoder und irs vetters kind".

Haintz und Hans Hirdeller hatten noch dazu eine Matte „im boden ob
der hirdeller hof".

Die „bloesing" hausen auf dem „bloesing guot".

Das „vatters guot" hatten zusammen die Brüder Heinrich und Burkart
Vatter in Händen.

Ein anderes Gut hatte die „seidin von totnowe".

Zwei Tagwann Matten, die früher Hans Ratgeben gehörten, hatte noch
die oben zuerst genannte „metzi Ressin".

Von all diesen Gütern bekam St. Blasien jährlich 14 Schilling und
4 Denare Zins.

Todtnau : (Tottnow).

Nach Berain 7215 vom Jahre 1373 bezog St. Blasien von Todtnau folgende
„Custerei"-Zinsen:

Zwei Schilling 6^2 Denare von einer Matten, heißt „an dem stöcklin",
gibt (spätere Schrift:) Ruedi Flach und sein Sohn, (noch später) 20 Denare
von der Negerinen Haus und Matten, liegen an demselben Haus, gibt Ruedi
Flach und sein Sohn. Ruedi Flach gibt die vorgeschriebenen 3 Pfennig Zins
und sein Bruder den 4. Pfennig, also sind sie miteinander übereinkommen
nach ihrer Mutter Tod. Von einem Haus, „lit ennet der wise under stürlers
hus," gibt „burgi jaemerli" (später Heinrich Flach) 15 Denare.

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