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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1956-01/0063
Heimatmuseen

Das Heimatmuseum Schopfheim hat von Emmy Freifrau von
Roggenbach vor Jahren eine stattliche Reihe von Gemälden als Geschenk
erhalten, die Herren und Damen aus der Geschichte dieses Adelsgeschlechtes
darstellen. Da viele dieser Bilder etwa 200 Jahre alt sind, bedeckt mit Schmutz
und gedunkeltem Firnis, hat sich Herr Oberrestaurator Fritz Reimold, Sohn
des ehemaligen Hauptlehrers Fritz Reimold in Langenau, später in Hauingen,
erboten, die Gemälde einer Renovation zu unterziehen. In Gruppen zu dreien
werden die Bilder ins Landesmuseum nach Flannover geschickt, um dort von
der kundigen Hand Reimolds renoviert zu werden.

Die ersten drei — der letzte roggenbachische Fürstbischof von Basel, die
Äbtissin des Damenstifts in Säckingen, Helene von Roggenbach, und der
Komtur des Deutschritterordens — sind vor kurzem zurückgekommen. Die
Gemälde haben ihre ursprüngliche frische Farbe wieder erhalten, alle Einzelheiten
und Feinheiten sind wunderbar neu zutage getreten und bilden einen
hervorragenden Schmuck des Rathaussaales, in dem sie vorerst untergebracht
sind. Die schönsten dieser Porträts werden im Saale bleiben, die übrigen werden
im künftigen Museumsgebäude ihre Stätte finden, auch diese schön und
leuchtend renoviert.

Einen besonderen Schmuck bildet die auf einer Holztafel gemalte Anbetung
der Hl. Dreikönige, entstanden etwa um 1490, vermutlich aus oberrheinischer
Schule. Der Maler ist unbekannt.

Kurz vor Weihnachten durften wir aus dem Nachlaß des Ministers Franz
von Roggenbach eine weitere Stiftung aus der Hand der Erben der Familie
v. Roggenbach, der Baronin v. zur Mühlen in Ebnet, entgegennehmen. Es sind
eine ganze Reihe von wertvollen Gegenständen, die wir den Besuchern des
Rathaussaales z. Zt. in einer Vitrine zeigen können.

Als künftiger Bau zur Unterbringung der Bestände des Heimatmuseums
ist der Adelshof der Herren Höcklin von Steineck,
äußerlich ein Renaissancegebäude, hinter der alten Stadtkirche gelegen, in
Aussicht genommen. Zur baulichen Ausgestaltung hat uns Fräulein Elisabeth
Kym durch eine schöne Spende den Weg geebnet. Weitere Mittel für diesen
Zweck fließen uns aus den jährlichen Beiträgen der Mitglieder der jüngst
gegründeten „M useumsgesellschaft" zu, worin alle Schichten der Einwohner
vertreten sind. So dürfen wir hoffen, in absehbarer Zeit zum Ziel
zu kommen.

Die alte Stadtkirche wird wieder gottesdienstlichen
Zwecken zugeführt, wird aber, wie bisher, auch ernsten musikalischen
Feiern oder Laienspielen zur Verfügung stehen.

Es ist ein schönes Ergebnis, daß das Interesse für dieses kulturelle Ziel
erfreulich lebendig geworden ist und die Entwicklung mit Spannung und
Aufmerksamkeit verfolgt wird. Auch die Stadtverwaltung ist sich ihrer Verantwortung
bewußt und geht in gleicher Richtung mit.

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