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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1956-01/0072
hinaus vertragen, nördlich vor der Kalklandstufe, werden dort ausgebreitet und sortiert,
so daß es zur Bildung ergiebiger, wenn auch in ihrem Gehalt stark schwankender
Lagerstätten von Erzseifen gekommen ist.

Der Stufenrand der Korallenkalke, die Landstufe, zeigt nach Norden und läßt sich
von Schliengen über Liel bis Kandern verfolgen. Nördlich von ihr liegt das älteste
Tertiär mit den Erzlagern praktisch überall dem Oxfordton auf. Es lassen sich aber
einzelne Auslieger (Zeugenberge) von Korallenkalk auch noch nördlich der Landstufe
nachweisen. Auch die heute morphologisch so ausgeprägte Rheintalflexur von Kandern
über Lörrach zum Hörnli, welche den Westabbruch der Munzenbergtafel und des
Dinkelberges bildet, bestand damals schon. Daraus ergeben sich gebirgsbildende Bewegungen
, die im Zusammenhang mit der Bildung des Rheintalgrabens stehen und die
nicht nur bereits zu Beginn des Tertiärs wirksam waren, sondern sich schon in der
Kreidezeit äußerten. O. Wittmann

K. Böhler: »Der Bohnerzbergbau des Markgraflerlandes im 19. Jahrhundert". — Alemannisches
Jahrbuch, Lahr 1955. S. 203—223.

Völlig unabhängig von der oben referierten eigenen Arbeit über dieses Thema
entstand aus dem Studium der Bergbau a k t e n diese kurze, aber inhaltsreiche Arbeit
des Basler Geographen Böhler. Sie bildet eine überaus verdankenswerte Ergänzung zu
meiner eigenen Arbeit und erübrigt eigenes, nachträgliches Studium der Akten.

Nach einleitenden Bemerkungen über Vorkommen und Gewinnung des Bohnerzes
werden die Reviere des Markgräfler Landes der Reihe nach eingehend diskutiert. Es
wird dabei über die Art der angetroffenen Erze, über die Gewinnungsanlagen, über
Belegschaft und Produktion, die auftretenden bergbaulichen Sorgen beim Abbau und
dergleichen mehr berichtet. Die nach diesem Aktenstudium festgehaltenen Vorgänge
vermögen damit das mehr aufs Geologische und Morphogenetische gerichtete Thema
meiner Arbeit in Vielem zu ergänzen und zu bereichern, besonders hinsichtlich der
rein montangeologischen Fragen und im wirtschaftlichen Bereich. Sie bieten das ganze
heute noch interessierende Material aus den Akten, das in der geologischen Literatur
meist nicht erwähnt ist, obwohl als deren Autoren vielfach die zeitgenössischen Bergbeamten
und Gutachter zeichnen. Es war nur aus den dem Verfasser vorliegenden
Quartals- und Jahresberichten der Bergbeamten zu eruieren. Man wird daher zukünftig
beide Arbeiten studieren müssen, um das ganze Bild dieses inzwischen völlig aufgelassenen
Bergbaues zu haben.

1862 beschloß das badische Finanzministerium die „stufenweise, schonende Einstellung
", 1864 waren gerade noch sieben Stollen im Betrieb und 1866 war alles aufgelassen
. Vor genau 100 Jahren - 1856 - verstarb der letzte großherzogliche Kanderner
Oberbergrat, Leopold Hug, Ehrenbürger der altehrwürdigen Bergbaustadt (man vergleiche
zu ihrer Geschichte Baier's Darstellung in der Zeitschrift für die Geschichte des
Oberrheins 40. 1926). O. Wittmann

W. Maschek: „Bericht über erdölgeologische Aufschlüsse im Räume Appenweier—Müllheim
". — Bulletin Schweizer Petrolgeologen und -ingenieure, 21. 1955. S. 29—40.

Der Verfasser nennt die gerade auch im Markgräflerland vorhandenen ölanzeichen
über Tage (Schallsingen, Nieder- und Obereggenen, Riedlingen, Bohlbrücke, Engetal,
Istein) und berichtet über die Ergebnisse der Tiefbohrungen Grießheim, Zienken und
Weinstetten NW Müllheim. Die 2403 m tiefe Bohrung Weinstetten hat besonders
interessante Ergebnisse hinsichtlich der Schichtenfolge u. Tektonik gehabt (Abbildungen).
(Interessant die geothermischen Verhältnisse: Zienken in 1700 m Tiefe 73° C, Weinstetten
in 2200 m Tiefe 71 0 C). Über die Erdölhöffigkeit kann noch kein endgültiges
Urteil gefällt werden. O. Wittmann

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