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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1957-01/0016
Von den 6 St. Blasischen Höfen dort zog der Abt Steuer und Schätzung ein,
weiß nicht, seit wann.

Michel Sauter, Bauer im Münstertal, geboren im Münstertal,
Sohn des Sebastian Sauter und der von Todtnau stammenden Margareth
Lautenackerin, ist 70 Jahre alt und hat 400 fl. Vermögen. Sein Schweher zog
von Todtnau nach Neuenweg und dann nach Münster, wo er 1574 starb; sein
Name war Hans Meyer.

Claus Saltzgeber, Bauersmann in Münstertal, wohin er
1557/58 gezogen ist von Neuenweg, als dort die Religion sich „verendert".
Seine Eltern waren im „Pretigaw der Grawen Pündten" (Prätigau in Graubünden
) geboren, hatten dort im Closter Hochzeit gehalten und waren
dann nach Neuenweg ausgewandert.

Claus Schmidlin 23), 50 Jahre alt, geboren und wohnhaft zu Britzingen
, Tuch- und Bauersmann „Markgrauischer Religion". Sein Großvater
ist zu Schönau gestorben, seine Eltern sind nach Britzingen gezogen. Michel
K 1 i n g e 1 i n , Bürgermeiater in Neuenburg, geboren zu Britzingen, wohin
sein Vater Hans von Todtnau zuerst nach Freiburg, dann nach Britzingen
gezogen war (1567). Sein Schwager ist Heinrich Schmidln in Britzingen.

5.) Im Bären zu Auggen wurden am 2 6. 8. 1 5 8 5 verhört:

Sebastian Vogt, Vogt zu Neuenweg, geboren zu Todtnau, in
Schönau erzogen, wohnte dann 12 Jahre in Holz, seit 1577 ist er in Neuenweg
. Er ist 36 Jahre alt, „marggraffischen Glaubens". Der Abt hatte, als er
noch im Holz wohnte, bei 10 Pfund Strafe verboten, seinen Schwager zu
beherbergen. Als er es doch in einer Nacht tat, hat der Abt ihn gefänglich
eingezogen und mit 30 Pfund gestraft. Darauf wanderte er nach Neuenweg
aus. Der erste Mann seiner Frau, Georg Strohmeyer, ist 1565 im Holz gestorben
.

Georg Stromeyer, Bauer i m „Küelenbrunen" (K ü h 1 e n b r o n n),
um 1531 zu Schönau geboren, mit 19 Jahren in Schönau geheiratet, dann
20 Jahre in Schönau gewohnt, worauf er nach Wies zog und vor 15 Jahren
in den Kühlenbrunnen. Er hat 500 fl Vermögen. „Gleichwol der Jung Markgraf
sein Herr seye, so irre Jne doch der glaube nit".

Georg Dörflinger in Bürchau, geboren „in der Höln" (Holl).
Sein Vater ist Ulrich Dörfflinger und seine Mutter eine Anna Meyerin, stammend
von Todtnauberg. Er selbst ist 42 Jahre alt und' „Marggrauischen Euan-
gelischen Glaubens".24)

Oschwald Wetzel, Löffel- und Tellermacher in Wies, in Schönau
geboren, 1572 nach Todtnau gezogen, dann nach Oberriedt, 1583 nach Wies,
„Marggrauischer Religion", 53 Jahre alt, 80 fl Vermögen. Sein Vater Marx
Wetzel ist in Schönau gestorben. Ulrich Marder war der Bruder seiner Mutter.
Vater besaß ein kleines Dinghofgütlein auf der Fröhnd, für welches er jährlich
einen Frontauen leisten mußte. Matheis Vogt von Bischmatt hat dieses Halbstück
gekauft.

Der Abt von St. Blasien (C. 15. F. 5) suchte in aller Ruhe der Regierung
sein gutes Recht darzulegen und zählte in einem längeren Schreiben vom
26. 9. 1588 die Gründe für die Leibeigenschaft der Schönauer und Todtnauer
auf:

1) Im Talbrief („der ist eine Öffnung der Schönauischen und Todtnauischen
Rechte" mit etlichen Siegeln bewahrt und erstlich anno 1321 durch 36 der

23) Die Schmidlin waren eine reiche Familie von Schönau, die um 1530 nach Britzingen
zog. Ihr großer Güterbesitz in Schönau wurde von St. Blasien um 1908 fl erworben.

24) Zur großen Ab- und Zuwanderung zwischen 1530 und 1580 trug neben wirtschaftlichen
Ursachen auch der Religionswechsel einzelner Gebiete bei.

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