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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1957-01/0051
kräfte des hl. Petrus sind die Ursachen, welche den Verlust jener Kapelle
der gemeinen Volksklasse sehr empfindlich machen würden" (Berichte des
Obervogteiamtes bzw. Bezirksamtes Schönau vom 26. April 1808 und 20. Sept.
1810).

Bemerkenswert ist der Schluß dieses Berichtes: „Da aber dies nicht allein
Bestimmungsgründe zur Beybehaltung einer Anstalt seyn können, wenn höhere
Bedürfnisse der Erziehung des Volks mit dem zu bezweckenden Verdienste
kollidieren, so stimmt das . . Oberamt freylich auch in ihre Aufhebung".

Die Stellung geistlicher Behörden zu Wallfahrtsorten, besonders solchen,
an denen gewisse Volksbräuche und -meinungen herrschen, geht aus dem Schreiben
des Dekanats Minsein vom 26. Sept. 1810 hervor. Danach soll die Peterskapelle
nicht nur eingehen, sondern auch abgebrochen werden; „nur auf
solche Weise verliehrt sich nach und nach der Glaube an das elendeste Legendenmärchen
, das den armen Wallern das Geld aus dem Beutel windet, ohne ihnen
Hilfe für Seel und Leib zu gewähren".

Tiefenhäusern (St. Blasien): Kapelle zur lieben Frau. Klasse III

Die Kapelle, die — nach dem Bericht des Waldvogteiamtes Waldshut vom
24. Okt. 1807 — im Jahre 1715 gestiftet wurde, ist aus Stein erbaut, mit
Schindeln gedeckt, 32 Schuh lang, 15 Schuh breit und hoch. Zu den Kirchengeräten
zählen eine Fahne und eine Glocke. Diese wird als Betzeichen und
zum Zusammenrufen der Bürger benützt.

Da die Pfarrkirche Höchenschwand eine starke Stunde entfernt ist, wird
an Sonn- und Feiertagen in der Kapelle die Nachmittagsandacht gehalten, im
Winter auch die Vormittagsandacht. Deshalb wird die Kapelle von der ganzen
Bürgerschaft als unentbehrlich angesehen.

Tiefenhäusern (St. Blasien): St. Johann-Baptist-Kapelle.
Klasse IV

Die von der Familie Ebner gestiftete und 1703 erbaute Kapelle ist, wie
der Bericht des Waldvogteiamtes Waldshut vom 24. Okt. 1807 vermerkt, sehr
klein, baufällig, ohne Wert und deshalb entbehrlich. Von dem Stiftungsvermögen
sind 200 fl. für arme Schulkinder bestimmt. Der Zins wird alljährlich
unter diese ausgeteilt oder zum „Schullohn" verwendet.

Todtnau: Kapelle. Klasse IV

Dem Bericht des Obervogteiamtes Schönau vom 26. April 1808 entnehmen
wir, daß die Todtnauer Kapelle, die kaum 200 Schritte von der Pfarrkirche
entfernt liegt, keine Paramente hat, auch kein Vermögen aufweist und weder
einem religiösen noch einem polizeilichen Zwecke dient. „Man hat nämlich
Beispiele, daß betrunkene Bauernburschen in derselben sich versteckt und
denen Vorübergehenden aufgelauert haben". Ihre Abschaffung wird beantragt
und am 20. Sept. 1810 nochmals dazu angeraten.

Utzenfeld (Schönau): Kapelle. Klasse II. S. Schönenberg.

Waldshut: St. Ottilienkapelle. Klasse II

Nach dem Bericht des Magistrats der Stadt Waldshut vom 7. Nov. 1807
wurde die Kapelle im Jahre 1683 von dem Waldshuter Bürger Hans Kaspar
Sibold erbaut. Der Stiftungsbrief liegt nicht mehr vor. Jährlich wird am
Ottilientag eine Messe für den Stifter gelesen.

Die Kapelle mißt 12 Schuh im Innern (Länge und Breite) und dient der
Verehrung eines Heiligenbildes. Sie ist entbehrlich, aber zu unbedeutend für
eine andere Bestimmung.

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