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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1957-02/0040
(1952) gehört Lörrach zum Bereich des Regierungs-Prä sidiums
Südbaden mit dem Sitz in Freiburg i. Br.

Das Novemberedikt von 1809 führte ferner 119 Bezirksämter auf, deren
Zahl sich im Laufe der Jahrzehnte verringerte; 1863 waren es noch 59, 1924
nur noch 40 Amtsbezirke und 1939 noch 34 Stadt- und Landkreise.
Immer aber war Lörrach Sitz einer unteren staatlichen Verwaltungsbehörde und
von Gerichten auf gleicher Ebene52). Im Jahre 1859 gehörten dem Amtsbezirk
Lörrach 43, 1925 41, 1939 80 und 1953 83 Gemeinden an. Fecht zählt in
seinem unerschöpflichen Nachschlagewerk über den Amtsbezirk Lörrach 1859
eine stattliche Zahl von Ämtern und Behörden auf: Bezirksamt mit 2 Beamten;
Amtsgericht mit 2 Amtsrichtern; Amtsrevisorat; Bezirksbauinspektion für die
Ämter Lörrach, Schopfheim, Schönau und Müllheim; Bezirksforstei; Domänenverwaltung
mit Obereinnehmerei und Forstkasse für Lörrach und Schopf heim;
Evangelisches Dekanat; Nebenzollamt I. Klasse mit Anmeldeposten; Notariat;
Postexpedition mit Telegraphenbureau; Steuerperäquaturen für Lörrach und
Schopf heim; Wasser- und Straßenbau-Inspection für die Ämter Lörrach, Schopf-
heim, Schönau und Müllheim. Ferner je ein Amtsarzt und Amtswundarzt,
3 praktische Ärzte, 1 Tierarzt, 2 Wundarzneidiener und eine Apotheke von
Eisenlohr.

VI.

Koalitionskriege und badische Revolution.

Die französische Revolution von 1789 leitete auch eine für die Geschichte
des Oberlandes leidvolle Epoche ein. Zunächst betrachtete man die Ereignisse
jenseits des Rheins nur mit einer gewissen, distanzierten Neugier des Unbeteiligten
, aber schon bald regte sich in der Markgrafschaft selbt vereinzelt jener
revolutionäre Geist, der die trügerischen Parolen von „Freiheit, Gleichheit
und Brüderlichkeit" auf die Fahnen geschrieben hatte. Schon im
Juli 1789 schickte die Regierung Truppen in das Oberland, um etwaigen Einfällen
von „fremdem Gesindel" entgegentreten zu können53). In den folgenden
Kriegsjahren erwies sich Carl Friedrich als treuer Verbündeter Österreichs und
als gewissenhafter Reichsfürst54), aber die Grenzlage seines Landes nötigte ihn,
den Umständen entsprechend zu handeln. Am 27. November 1796 schrieb der
Markgraf: „Mein armes Land, besonders das Oberland, hat in diesem Feldzug
äußerst viel von den Franzosen gelitten"!55)

Bis zum Jahre 1814 nahmen nun die Kriege, Durchmärsche und Einquartierungen
von Truppen kein Ende mehr, von wenigen militärisch ruhigen
Jahren abgesehen. Im Sommer 1796 drang die Armee Moreau von der nahen
Festung Hüningen her ins Land ein und übte ihre Kriegsgreuel aus56). Auf
Befehl des Generals mußten u. a. bei der Schusterinsel Verschanzungen aufgeworfen
werden, wozu er 1500 Arbeiter aus den oberen Ämtern anforderte57).

52) Statistisches Jahrbuch für Baden 1925. — Ergebnisse der Volks-, Berufs- und
Betriebszählung 1939 in Baden, Statistisches Landesamt Baden 1941. — Stadtarchiv
Akten IV, l/65a, S. 607: Albert Sütterlin, Die geschichtliche Entwicklung vom Landeskommissariat
zum Bezirksamt Lörrach. Hier sind u. a. die Oberamtmänner bzw.
Landräte von 1836 bis 1934 aufgeführt.

53) von Weech, S. 442,

54) Hofmann Dr. Karl, Quellenbuch zur badischen Geschichte seit dem Ausgang
des Mittelalters, 1913, S, 67; Karl Friedrich über die politische Lage im September 1794.

55) a. a. O., S. 74.

56) von Weech, S. 450.

57) Stadtarchiv Akten IV, l/65a, S. 369.

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