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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1958-01/0049
Trotz schweren Verbotes vom 21. Juni 1795, in dem strittigen Gebiet
Holz zu fällen, hatten die Dorfer und Hofer in den strittigen Gebieten in
den Jahren 1796 und 1797 doch Holz gefällt. Die Dorf er schlugen auf Präger
Seite etwa 100 und die Hof er auf Geschwender Seite 92 Stamm Holz. Auch
wurden die meisten Grenzpfähle der Geometer herausgerissen.

Am 24. Mai 1798 wurde nun in Freiburg vom St. Blasianischen Amtmann
Leo in Schönau dem Landespräsidenten angezeigt, daß die Dorfer und Hofer
sich mit Gewalt der angeordneten Exekution widersetzten; in Präg und
Geschwend sei große Erbitterung darüber und man verlange Entschädigung
für das geschlagene Holz.

Von Konstanz aus, wo wegen der französischen Besetzung Freiburgs das
österreichische Landespräsidium weilte, wurde am 8. Juni 1798 der Waldvogt
von Harrant in Waldshut beauftragt, die Sache zu untersuchen und gegen die
Bernauer strafend vorzugehen, wenn sie sich nicht fügen wollten.

Am 11. Juni 1798 wurde in Waldshut vor dem Waldvogt von Harrant
und dem Oberamtsrat von Himberger die Untersuchung über das unerlaubte
Holzmachen und das Herausreißen der Pfähle geführt. Geladen waren dazu
die Vorgesetzten von Bernau-Dorf und -Hof mit zwei Gemeindeverordneten.
Im Auftrag von Dorf kam Joh. Präger und im Auftrag von Hof Felizian
Schmidt. Sie entschuldigten die Vorgesetzten von Dorf und Hof, daß sie
altershalber nicht kommen könnten. Aufgefordert, sich über die Anklagepunkte
zu äußern, gaben sie an, sie wüßten nichts darüber, es seien vielleicht Privatwaldungen
gemeint, ja, die Präger hätten vielleicht die Pfähle selbst herausgerissen
, um sich über die Bernauer beklagen zu können. Es kam also nichts
Bestimmtes heraus.

In diesem Jahre 1798 ergab sich auf Anzeige hin, daß Geschwend und
Bernau viele Dutzende Wagen Kohlen ohne Erlaubnis nach dem Markgräfl.
Eisenwerk in Hausen, erstere über Schönau, wo doch ein Zollamt sei, und
letztere über Herrenschwand, wo eine Nebenzollstation war, ausgeführt hätten.
Darüber berichteten Waldvogt von Harrant und Oberamtsrat von Himberger
an die Regierung. Auch das Berggericht von Freiburg beschwerte sich am 18. Mai
1799 bei der Regierung über die unerlaubten Kohlenausfuhren, über den Zöllner
Stib in Schönau und jenen in Herrenschwand, über die Gemeinden Bernau
und Geschwend, aber auch über die allzugroße Nachsicht des Waldvogts und
des Waldmeisters bei den augenscheinlichen Waldverwüstungen. Es wurden Vorschläge
gemacht, wie man gegen die Schuldigen vorgehen könne.

Durch Regiminalreskript vom 30. Mai 1799 wurde verordnet, daß 140
Klafter Brennholz, das die Geschwender widerrechtlich gemacht hätten, vom
Waldmeister Falkensteiner von Remetschwiel öffentlich versteigert würden
mit Hinterlegung des Erlöses. Falkensteiner wartete im Walde umsonst auf
Steigerungsliebhaber.

Bezüglich der Markensetzung befürchtete man Gewalttäigkeiten von Seiten
der Hofer und Dorfer. Darum beauftragte die Regierung den Obersten von
Wachenberg in Freiburg, Militär zur Verfügung zu stellen zur Überwachung
der Steinsetzung.

Dieser beauftragte den Major Freiherrn von Jakobi, der bei den Leichten
Dragonern in Laufenburg war. Jakobi fragte am 10. Oktober 1798 bei Waldvogt
von Harrant in Waldshut an, was für und wieviel Militär er brauche?
Dieser bat um Bereitstellung von etwa 70 Mann Infanterie. Ihr Einschreiten
war jedoch nicht nötig, besonders da man im Herbst wegen Nebel und Schneegefahr
mit der Steinsetzung nichts mehr machen konnte.

Am 13. und 14. Dezember jenes Jahres 1798 waren in Schönau Verhandlungen
, um in den strittigen Punkten einen Vergleich herbeizuführen, besonders

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