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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1960-01/0012
seines Weibes wurde er von ihrem Buhlen am 11. Mai 760 ermordet. Bald nach
seinem Tode wurde er in Burgund, am Rhein und an der Mosel als Heiliger
verehrt. Sein Leib ruht in der Kirche zu St. Peter in Varennes. In Bamberg,
Mainz und Toul sind ihm Kirchen geweiht.11)

Aus seinen Besitzungen fließt dem Kloster ein Strom von Zinsen zu; sie
bestanden in Dinkel, Hafer, Schinken, Wein, Oel, Schindeln, weißem Brot,
Kapaunen, Hühnern, vor allem aber auch in Geld.

Zahlreich sind die Flurnamen, die heute noch bestehen. Wüstungen
sind nachzuweisen, also Stellen, wo ehedem Bauernhöfe standen, die im Lauf
der Zeit aufgegeben wurden, so z. B. Buchholzberg in der Nähe der „Kreuzeich"
bei Schillighof. Ortsnamen zeigen plötzlich eigenes Leben, so z. B. das Dorf
Raich, das 1344 als ein Hof „zur Eich" erwähnt ist. Hofdörfer von heute lassen
sich auf einen Einzelhof zurückführen, so Schillighof und Eichholz, neuerdings
auch der kleine Weiler Henschenberg bei Eichholz auf den alten Erblehenhof.
Ein damals namenloses Dorf tritt als Weiler auf: Schlächtenhaus, (das richtiger,
seiner Lage entsprechend, Schlechtenhaus zu schreiben wäre); seine Bewohner
sind 1344 genannt als „die im Tale". Gasthäuser hat es auch damals schon
gegeben unter dem lateinischen Namen „Taverne". Da mußte zunächst der
Bannwein des Klosters ausgeschenkt und der Erlös dem Propst übergeben werden
. Vom eigenen Weinschank unter dem Abzug des Ohmgeldes zehrte der Wirt.

10.

Familiennamen

Die Familiennamen sind um 1350 entstanden. Das können wir an unserm
Ding- und Zinsrodel genau nachweisen. Und wie natürlich und ungezwungen
treten sie uns entgegen! Es ist, als seien sie eben aus den Gründen entsprungen
und ans Licht des Tages getreten. Die Herkunftsorte spielen eine bezeichnende
Rolle, so Werner von Henschenberg in Weitenau; Heinrich genannt der Basler
in Weitenau; Gertrud Dossenbachin in Hüsingen; Henni von Hüningen in
Weil. Noch häufiger tritt uns die Bezeichnung nach der Flur, in der das Haus
steht, entgegen, so: Johannes an der Matten; Heinrich am Briberg; Anna in
der Gassen; Hugo da hinten an; Erni am Rain; Wilhelm am Berg; Burkart
da usse; Rudi zu der Linden; Johannes im Graben; Heinrich in der Halden;
Hans im Hof; Kathrin zu oberst.

Berufsbezeichnungen werden zu Familiennamen, so: Heinrich der Muser;
Petrus der Brenner; Adelheid genannt Sigristin; Hans Bannwart; Konrad genannt
Schnider; Heinrich genannt Zimbermann; Bertschi Fischer; Erni Win-
mann; der Meier von Riechen; Hans Steinmurer. Spottnamen bleiben bestehen:
Conrad gen. der Kriecher; Heinrich gen. Küechli (Kiechli, Kiechlin); Conrad gen.
Räuber; Ernin gen. Kreie; Hans der Kung (König); Hans Hellespieß; Helwig
Gutierin (Gutjahr); Adelheid Luginun.

Amtsnamen werden fest: Heinrich gen. Graf; Burkart gen. Zehent(er);
Ulrich gen. Fünf Schilling; die Keller (Cellerarii) in Weitenau; Erni gen. Meier;
Wetzel Sigrist; Kunz Schultheiß; Anna Schilling.

Etliche Namen haben sich bereits festgesetzt, und wir erblicken in ihnen
wohlbekannte Gestalten: Huber, Rif (Reif), Ribi (Rübin), Gresli (Gräßlin),
Brugger, Brunner, Schmid, Gottschalk, Fingerlin, Krebs, Oeheim (Ohm), Hagen-
bacli, Faulhaber, Volmar (Vollmer), Wagner, Sturm, Wirt, Fischer, Leuger,
Schleith, Richert, Bannwart, Hug, Böhler.

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