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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1960-02/0007
weitausladende Querschiff endet in zwei Emporen und schafft zwei Räume
wie Seitenkapellen mit Seitenaltären. Der quer zum Langhaus stehende Turm
ist schuld an der Einengung des Chorraumes. Die Wände der Kirche in weiß
werden durch das sanfte Rot der Sandsteinsäulen und Rippen erwärmt. Nur
der Chorraum ist in zarter Farbe zum Hochaltar abgestimmt und durch farbenfrohe
Glasmalereien erhellt, die von Schönauer Familien gestiftet wurden. Zwei
große Radfenster schmücken die beiden seitlichen Emporen. Über den Seitenausgängen
zeigen uns die Fenster die Wappen der zur Pfarrei zählenden Gemeinden
, der ehemaligen Grundherrschaft St. Blasien, der Landesherrschaft
Vorderösterreich mit Grafschaft Hauenstein und im Vorraum die Wappen
des damaligen Papstes und des Erzbischofs, Badens und des Deutschen Reiches.

Die an Kunstwert hervorragende Zier der Kirche ist der Hochaltar, vor
dem schon vier Jahrhunderte beteten. Er stand bis zum Neubau im Untergeschoß
des Turmes, dem ehemaligen Chorraum. Der Künstler, welcher diesen
Schreinaltar aus den Jahren um 1520 aus Holz geschnitzt hat, ist nicht bekannt
. Die Leute sprachen früher von einem Hirtenbuben, der nach St. Blasien
ins Kloster gekommen sei und den Altar geschnitzt habe. Im Schrein des
Altars stehen die drei Kirchenpatrone, Maria mit dem Himmelskinde, St. Johannes
der Evangelist und St. Blasius und zwei Märtyrerjungfrauen Katharina
und Barbara. Dieser Schrein ruht auf einer Predella. Diese schildert in Einzelszenen
die hl. Sippe, von der die apokryphen Evangelien erzählen. Die beiden
Flügel, die auf der Rückseite ohne Bild sind, stellen das Leben Mariens in
8 Bildern dar; diese sind hingestellt in prächtigen gotischen Hintergrund. Die
Sippenbilder der Predella sind schon von den Formen der Renaissance umrahmt
. Zwischen Predella und Schrein findet sich noch die Anbetung der hl.
Dreikönige in bewegter Wiedergabe. In den Zwickeln der Flügel sind Reliefbilder
von Prophet und Engel, in den hochragenden Fialen des Altars stehen
die köstlich geschnitzten Gestalten des hl. Petrus und Paulus, des hl. Sebastian
und Christopherus. Die alles krönende Figur des Heilandes ist aus der Neuzeit
. Bei der Sicherung des Altars gegen den Holzwurm wurden in der Kunstwerkstätte
Metzger in Überlingen Reste der ursprünglichen Fassung unter der
Übermalungsschicht gefunden und in diesen zarten Farben der Altar neu gefaßt.

(Anläßlich der von den Jesuiten gehaltenen hl. Mission im Jahre 1850 wurden 337 fl.
zur Neufassung des Hochaltars gesammelt und der Altar „restauriert". Der Barocktabernakel
aus Oberried vom Jahre 1752 ist damals (oder erst 1872) durch einen sehr
geräumigen neuen Tabernakel ersetzt worden, der die mittleren Bilder der Predella verdeckte
. Vor der neuesten Restaurierung durch Metzger standen die Heiligenfiguren im
Altarschrein ohne Konsolen, durch Goldstäbe geschieden. Damit die Bilder der Predella
ganz sich dem Auge des Beschauers bieten, wurde nicht nur der viel zu hohe Tabernakel
mit Aussetzungsnische weggelassen sondern auch die Altarwand gehoben.)

Von der gleichen Firma Metzger sind auch die beiden Seitenaltäre geliefert:
der von der Schmerzhaften Muttergottes und der Josefsaltar. Auch die im
Renaissancestil geformte Kanzel ist aus dieser Werkstatt hervorgegangen. In
der Tauf-Turmkapelle ist das mittelalterliche Hl. Grab untergebracht. Die 14
Stationsbilder sind in Groden in Südtirol geschnitzt worden.

An alten Holzbildwerken sind zu erwähnen:

Darstellung der Schmerzhaften Muttergottes aus dem 17. Jahrhundert
(war immer in der Sakristei),

eine edle neugefaßte Statue der Jungfrau Maria vom alten Nebenaltar,
18. Jahrhundert,

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