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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1960-02/0014
Fragenkomplex der Rheinböllerhütte; dabei kamen ihm Zweifel an der Richtigkeit
der Ergebnisse früherer Veröffentlichungen über Canthey. Unser Briefwechsel
ergab nun folgende Merkwürdigkeiten:

Wie bei uns hier werden auch im Kanterich als „Spuren aus der Keltenzeit
die Steinringe, Ringwälle auch Fliehburgen genannt". Und weiter in E. Junges
„Das Eisenhüttenwerk der Rheinböllerhütte und seine Vorläufer, die Rennfeuer
im Kanterich" 1930 ist zu lesen: „Weil die Menschen sich des Anfanges der
Eisenverarbeitung nicht mehr erinnerten, so schrieben die meisten Völker die
Herstellung und Verarbeitung den Göttern zu . . . die Germanen dem Odin."
In unserer Gegend lebte früher die Sage von den Zwergen, welche diese Kunst
kannten. Und es gab eine Zeit, in welcher man die Zwerge als Kelten zu
deuten versuchte. Man glaubte, daß die Kelten kleine, schwarhaarige Menschen
gewesen seien, die sich beim Erscheinen der großgewachsenen blonden Alemannen
in die großen Wälder zurückzogen.

Nun stützte sich Junges auf eine Arbeit von J. Jac. Wagner „Urkundliche
Geschichte der Ortschaften, Klöster und Burgen des Kreises Kreuznach bis zum
Jahre 1300" (Kreuznach 1900), und Wagner wiederum auf Aufzeichnungen
eines Archivars Schott um 1800. Wagner schreibt, daß ein Waldstrich den
Namen Kanterich führte. „Wie aus einer Urkunde Kaiser Ottos III. vom Jahre
996 hervorgeht, lag hier auch ein Dorf, das den Namen Canthey führte . . .
Schon der Lorscher Codex erwähnt seiner im 8. Jahrhundert und was das
Interessanteste ist, als eines Eisenwerks. Hier besaß das Kloster Lorsch . . .".

Es kann hier nicht auf alle Besitzungen des Lorscher Klosters im Mark-
gräflerland eingegangen werden. Das wird in einer in Arbeit befindlichen
„Geschichte der Entstehung und Entwicklung der katholischen Kirche in Rändern
" geschehen. Aber das oben genannte Bingen ist unser B i e n g e n , das
770, 773, 786 und 849 im Lorscher Codex genannt wird. Heidresheim ist
Heitersheim, das auch wiederholt dort erscheint. 758 werden B e t b e r g
und das Weilertal, 776 Britzingen genannt.

Besitzungen der Frühklöster im südlichen Breisgau

Von Albert E i s e 1 e

Wolfgang Stülpnagel hat im 77. Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins
Schauinsland über den Breisgau im Hochmittelalter geschrieben. Er erklärt einleitend
, daß die Verhältnisse für den südlichen Breisgau und für den Hochschwarzwald
weitgehend außer Betracht bleiben müssen. Doch lesen wir: „Das
Durchdringen der fränkischen Verwaltung zur Zeit der Karolinger schließt den
Breisgau, wie noch mehr die Ortenau, an den Westen. Daneben sind starke
Einflüsse, die den Rhein heraufkommen - Kloster Lorsch, Graf Cancor -
und vom Bodenseegebiet her - St. Gallen, Reichenau - zu verspüren." Außer
diesen drei großen Klöstern erwarben oder bekamen als Schenkung zahlreiche
andere Klöster Besitz in einzelnen Orten, und diesen soll hier nachgegangen
werden.

Nach dem Tag von Cannstatt 746 war der Widerstand gegen die Franken
und damit gegen die Einführung des Christentums bei den Alemannen gebrochen
. Die Mehrzahl der alemannischen Großen hatte dort ihr Leben gelassen
; ihre Besitzungen wurden konfisziert. Sie blieben zum Teil im Besitz
der Krone, zum Teil aber kamen sie in die Hände von Parteigängern, welche

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