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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1960-02/0022
Neben den Bodenfunden, den alleinigen Zeugen menschlicher Kultur aus der
vorgeschichtlichen Zeit, sind es vorzüglich die historischen Quellen, die uns von
den Lebensgewohnheiten in geschichtlicher Zeit künden (einmal die Berichte und
Historien römischer Schriftsteller für die Frühgeschichte und zum anderen, mit
dem Mittelalter beginnend, die Urkunden und Schriften, welche eng mit den
Klöstern als Kulturzentren verknüpft sind und meist dort auch archiviert blieben
).

Die urkundliche Bestandsaufnahme ist von allgemeinem Interesse und soll
deshalb hier, mit ihrer ganzen Problematik, aufgezeigt werden.

Erwähnungen des Ortes Wyhlen reichen, wenn die fragwürdigen Urkunden
außer acht gelassen werden (auf die weiter unten eingegangen wird), nicht sehr
weit zurück. Die Annahme (6), daß bei dem großen Brande des Klosters Säckingen
im Jahre 1272 auch viele die Gemeinde Wyhlen betreffenden Urkunden und
Hinweise vernichtet wurden, hat viel für sich. Jedenfalls setzen die Ortsnamenbelege
erst im 13. Jahrhundert, nun allerdings recht gehäuft, ein. In der Sammlung
M. Gerberts, „Historia Nigrae Silvae ordinis Sancti Benedicti coloniae
(St. Blasien 1783), finden sich eine Menge sicherer ON-Hinweise, die mit dem
Jahre 1240 einsetzen und bis in die neuere Zeit hineinreichen. Etwas älter ist das
Auftreten einzelner Männer von Wyhlen, die im Basler Urkundenbuch genannt
werden (1213, 1283) und damit älteste belegte Kunde von dem Dorfe Wyhlen
geben. Ob von diesen beiden Belegstellen auf das Bestehen eines Wyhlener Ortsadels
geschlossen werden darf, sei offen gelassen; ich möchte den Zusatz „de
Wilen" eher als eine reine Herkunftsbezeichnung ansehen. Wichtiges und sehr
interessantes Urkundenstück ist das „liber decimationis cleri Constanciensis pro
Papa de anno 1275" (FDA), in welchem der Kreuzzugszehnte vom Pfarrer in
Wyhlen, der gleichzeitig Pfarrherr in Tiengen (Breisgau), Kirchen und Egringen
war, angefordert wird. Die „parrochia ecclesie de Wilon" findet außerdem mehrfache
Erwähnung in den Basler Urkunden und im Urkundenarchiv des Klosters
Himmelspforte. Die vielen Belegstellen in den Urkunden der Rheinfelder Stifte
und Klöster lassen auch die besonders enge Verbindung zur Habsburger Waldstadt
Rheinfelden deutlich werden.

Eine chronologische Zusammenstellung der Belege vermag eine gute Ubersicht
der Schreibweise und so der Entwicklung des Ortsnamens zu geben.

1213 Ulricus de W i 1 e n (BU 1, 57)

1240 Wilen (Historia Nigrae silvae)

1243 villa Wilon (GA St. Blasien/Wyhlen)

1275 plebanus in W i 1 o n et Kilchain et Egringen in decanatu Wisental

(lib. dec, FDA, 1, 198)

1283 Burchardus de W i 1 o n et Nicholaus de W i 1 o n (BU 2, 242)

1283 parrochia ecclesie de W i 1 o n (BU)

1297 in banno ville wilon (AU, St. Martin, Rheinfelden)

1303 villa w i 1 o n (GA St. Blasien/Wyhlen)

1303 ecclesia de W i 1 o n (GA Beuggen/Wyhlen)

1316 in villa Wilon (AU, St. Martin, Rheinfelden)

1320 in dem Banne zu W i 1 o n (AU, St. Martin, Rheinfelden)

1321 ecclesia de W i 1 o n (GA Himmelspforte)

1331 lit zu W y 1 e n (AU, Johanniterkommende Rheinfelden)

1351 wilen (Z 30, 213)

1360 ecclesia Wilon (FDA 5, 186)

1364 in den Dörfern und Bännen von Linde und Wilon

(AU, Stift Rheinfelden)

1368 wilen (Z 30, 221)

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