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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1960-02/0031
naturkundliches Heimatmuseum darstellten, der „Mineralien- und Petrefacten-
Sammlung" des naturwissenschaftlichen Museums Basel (heute Naturhistorisches
Museum, Augustinergasse 2) eine Reihe diluvialer Tierknochen. Genannt werden
1840 und 1843 ingesamt drei große Stoßzähne des Mammuts, davon einer von
8 Fuß (= 2,40 m) Länge und andere fossile Knochen aus der Gegend von Istein.

1847 erhielt die „Mineralien- und Petrefacten-Sammlung" von ihm Versteinerungen
aus der Isteiner Gegend. Vermutlich hat Däublin auch Mineralien aus
anderen Gegenden gesammelt. Wohl im guten Glauben, daß das Stück von Istein
stamme, hat er „einen in graulichen Hornstein umgewandelten Steinkern eines
Ananchyten" an den Geologen Peter Merian weitergegeben. Da die Gattung
Ananchytes bisher aber nur in der Kreideformation nachgewiesen worden war,
schrieb Merian nun einen Bericht „Vorkommen der Echiniden 5) Gattung Ananchytes
in der Juraformation". Als sich später herausstellte, daß das fragliche
Stück nicht von Istein, sondern von einem anderen Fundort, und zwar aus der
Kreide herrührte, die infolge einer Schichtlücke (Diskordanz) bekanntlich am
Isteiner Klotz fehlt, ebenso wie der mittlere und obere Weißjurakalk (Malm),
brachte Merian, „der den Gewölbebau des Jura bereits 1827 klar erkannt hatte",
im Jahre 1854 eine Berichtigung.

Inzwischen aber war Nikolaus Däublin am 17. Mai 1853 in Efringen gestorben
. Sicher verdankte er die Ernennung zum korrespondierenden Mitglied der
Basler Naturforschenden Gesellschaft seiner Bekanntschaft mit dem berühmten
Basler Geologen Peter Merian6), der am 29. Mai 1839 Däublins vogelkundliche
Beobachtungen bekanntgegeben hatte, die dem Beobachter einen Platz in der
ornithologischen Literatur sicherten 7). R. Lauterborn hat s. Zt. Däublin nur als
Ornithologen erwähnt. Wenn auch die Quellen sehr spärlich waren, so hat sich
nachträglich doch gezeigt, daß Däublins naturwissenschaftliche Interessen weit
vielseitiger waren. Er war ein Mann, den die Natur in ihrer Ganzheit ansprach,
der unmittelbar aus der Natur seine Kenntnisse sammelte, und dem nichts entging
, was die reizvolle Umgebung seiner Heimatgemeinde ihm bot. Er, der so
tief in seiner Heimat verwurzelt war, hat es verdient, daß sein Andenken im
Markgräflerland erhalten bleibt.

Anmerkungen :

1) Mündliche Mitteilung von Fräulein Margret Krieg, Lörrach. Ihr verdanke ich auch
die Beschaffung der Bilder (Scherenschnitt u. Photo) von Nikolaus Däublin.

2) In den „Beiträgen" Däublins werden die Vogelarten nur mit ihren damaligen Gat-
tungs- und Artnamen genannt: Fringilla petronia, Tichodroma phoenicoptera, Parus
pendulinus und Anas leucophthalmos, heute: Petronia petronia L. = Steinsperling,
Tichodroma muraria L. = Alpenmauerläufer, Remiz pendulinus L. = Beutelmeise,
Aythya nyroca Güld. = Moorente.

Die Bearbeitung der ornithologischen, die neue Nomenklatur betreffenden Angaben
verdanke ich dem freundlichen Entgegenkommen von Herrn Dr. Ernst Sutter vom
Naturhistorischen Museum Basel.

3) Eine dieser seltenen Moorenten wurde auch am 22.3. 1895 bei Istein erbeutet (Fischer
1897).

4) Dieser unregelmäßig am Oberrhein auftretende Adler wurde im April 1880 auch bei
Istein erlegt (Fischer 1897).

5) Echiniden, eine Familie der regulären Seeigel.

6) Peter Merian (1795—1883), einer der großen Schweizer Geologen, zuerst Prof. der
Physik, aus dem bekannten Geschlecht, dem auch der große Kupferstecher Matthäus
Merian und die Naturforscherin und Malerin Maria Sibylla Merian entstammten.

7) Däublins „Beiträge zur ornith. Fauna der Umgegend von Basel" sind schon verzeichnet
bei H. Fischer im „Bericht über die literarischen Leistungen über die bad. Fauna".
Beiträge zur Rhein. Naturgeschichte, Freiburg 1849, ferner in der „Bibliographica
Ornithologica Helvetica" (1870) und später bei R. Lauterborn (1938).

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