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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1960-02/0036
und 13. Jahrhundert schon zu großer Bedeutung gelangt. Die Schätze ihrer
Berge an Silber und Blei ließen sie wohlhabend werden; sie hatten sogar ihre
eigenen Münzen.

Älteste Adelsgeschlechter nahmen auch vom hinteren Wiesental schon früh
Besitz. Die Grundherren der Gegend um Todtnau, Walicho von Waldeck und
Burkhard von Eistatt, vergaben bereits im Jahre 1113 einen Teil ihrer Güter
an das Kloster St. Blasien. Von Schönau sind aus dieser Zeit genannt die
Seiinger von Granichun aus Burgund, Adelgoz von Werra von Wehr, Werinher
von Waldeck aus dem kleinen Wiesental und Eberhard von Eistatt von der
Burg Eichstetten am Kaiserstuhl.

Unweit von Schönau liegt Schönenbuchen mit der Wallfahrtskapelle „zum
heiligen Petrus". Auf einem Stück Felsen in ihrem Innern sind Eindrücke zu
sehen, die davon herrühren sollen, daß der Heilige selbst auf diesem Felsen
gekniet haben soll. Talabwärts von Todtnau nach Schönau zu treten die Berge
etwas zurück und lassen die Stadt Schönau, die schon im Anfang des 12. Jahrhunderts
„vallis Scönowa" genannt wird, etwas Platz Ein kleines Stück unter
Schönau, bei Wembach, mündet der Künabach in die Wiese. Hier heißt das
Gebiet links und rechts der Wiese „die Fröhnd". Das mittelhochdeutsche Wort
„vrönde" bedeutete frondienstiges Land. Die in der Fröhnd liegenden Rotten
gehören zur Gemeinde Hepschingen.

Von Wembach aus nehmen wir den südwärts ziemlich steil ansteigenden
Weg nach Künaberg, Stutz und Vorderholz, drei Orte im Künabachtal, die
ebenfalls zur Gesamtgemeinde Hepschingen gehören. In Stutz wurde vor kurzem
ein schönes Schulhaus gebaut für die Kinder der weiteren Umgebung, die
oft eine Stunde dahin zu gehen haben. Alte Schwarzwaldhöfe geben den
Orten ein unverfälschtes Gepräge urständigen Bauerntums.

Dieses weltferne Hochgebirgstal liegt in einer ergreifenden Einsamkeit und
Ruhe. Die entfernt und verstreut liegenden Bergbauernhöfe, auch von Hinterholz
, Vorder- und Hinterstadel im hinteren Tal, sehen wie Hansjakobs Waldfürstenhöfe
in das tiefabfallende Tal und einer grüßt den anderen. Die Einfahrten
dieser alten Schwarzwaldhöfe sind alle vom Berg her angelegt. Sie haben
große niedrige Stuben mit einem mächtigen Kachelofen und mit vielen kleinen
Fenstern. Tief zieht sich das weitausladende Dach schirmend über die ganze
Hofanlage herab. Der Brunnen vor dem Haus ist aus einem langen Baumstamm
gehauen und wird von einer klaren Quelle gespeist. Jedes Haus hat seinen
eigenen Brunnen, und auch an den Bergweiden versorgen sie das Vieh mit
frischem Bergwasser. Oberhalb von Holz liegt die Viehweide des Ortes mit
einer großen Viehhütte.

Nordwärts an dieser Höhe steht hochaufgerichtet das Holzer Kreuz, und
man sieht von dort geborgen im Tale Schönau liegen mit seinen Spinnereien,
Webereien und Sägewerken. Uber Schönenbuchen ragt stolz der Belchen auf,
wuchtig und hell. In Vorderholz neben der Wirtschaft zum „Holzer Kreuz"
steht eine winzig kleine Kapelle, die wieder neu hergerichtet worden ist. Wenn
einst in der Umgebung der Keuchhusten aufgetreten war, brachte man dem
Heiligen „blaui Bendel" damit dieser die gefürchtete Seuche aufhalten möge.

Nun geht es talabwärts. Um die Höfe an den steilen Hängen liegen grüne
Bergwiesen und spärlich verstreutes Ackerfeld. Links steigen die teils bewaldeten
Berge hoch, über uns der 1200 Meter hohe Hochgescheid. Rechts unten im
Tal rauscht der Künabach, und drüben breiten sich weithin aufwärts schöne
Wälder. Hoch darüber auf den kahlen Berghäuptern mit den Bergweiden sucht
sich das Vieh während des ganzen Sommers sein würziges Futter. Wald und
Weide dort gehören zur Gemeinde Ehrsberg.

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