http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1961-01/0223
Gruß an Müllheim
Zum Doppel jubiläum
Du liebi Stadt im Chlemmbachtal
Im Chranz vu Obst un Wii,
Wieni Di sieh, vu überall
Bisch Du voll Melodie.
In samfti Rebberg bettet bisch,
Tal auswärts ruuscht dr Rhii
Un d' Ebni riich an Felder isch
Voll Labe her un hi.
Still stiige stolzi Wälder uf,
Dr Blaue haltet Wach,
Warm Wasser druckt mit Gwalt duruf
Un 's Chlemm ab chunnt Di Bach.
Vu wu me luegt bisch aim-e Freud,
Bisch schön wie me Di bschaut,
Die große Höf un sufer baut
Si Stroß an Stroß vertraut.
Vor hundertfufzig Johre het
Me Dir scho 's Stadtrecht ge,
Zwölfhundert Johr seis, so goht d'Red,
Seisch gnennt, doch gwiß scho meh.
Das isch wahrhaft e stolzi Zahl,
Zum Füre rechte Grund,
Drum dies Johr me vu überall
Zuem gratuliere chunnt.
So sei au mi Wunsch hüte gsait:
Bhalt all Di frohe Muet,
Möcht fern Dir blibe Not un Leid,
Blüeih Stadt un halt Di guet.
Blüeih Mülle, wachs, un witer sei
Vu starke Hände gfüehrt,
Blib uns erhalte stolz un frei
Vu Fried un Freud regiert.
Gott segne Di, Du liebli Land
Vum Blaue bis an Rhii,
Er segne 's Volch un jede Stand,
Dr Wii, Stadt bsunders Di!
Paula Kromer-Hollenweger
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