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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1961-02/0014
wird, unterliegt der Verbrauchssteuer, dem sogenannten „Umgeld". Vom Saum
fallen der Herrschaft 4 Schillinge Stäbler zu, sowie als „Maßpfennig" (Zuschlag)
von jedem Saum 8 Batzen. Davon ist niemand befreit.

Jährlich auf Martini sind an die Burgvogtei in Rötteln zu liefern folgende
Steuern:

Von der Gemeinde 24 Pfund, an Vogtgeld 10 Schillinge, für Ausschank des
Bannweines 2 Pfund, zum Jägergeld 5 Schillinge.11

11. Die Bevölkerung

Als im Jahre 1612 das Kirchenbuch in Tegernau begonnen wurde, sind folgende
Familiennamen in Neuenweg verzeichnet:

Adam, Baumann, Bechtold (Bechtel), Danner der Müller, Kiefer, Wagner und
Zeh.

Während nach dem 30jährigen Krieg scharenweise Schweizer in das stark entvölkerte
Markgräflerland einwandern, einheiraten und seßhaft bleiben, sowie sie
den ihnen zusagenden Ort ausgelesen hatten, kommen solche Eidgenossen erst sehr
spät nach Neuenweg. Als 1739 das Kirchenbuch von Neuenweg beginnt, verzeichnet
es aus dem Jahr 1744 eine uneheliche Geburt, der Vater des Kindes sei der Maurer
Johann Heinrich Binder aus dem Züricher Gebiet. 1752 stirbt hier das Söhnlein
des Bettlers Jacob Ecker von Hinwangen aus dem Züricher Gebiet, 12 Wochen alt,
das in Vogelbach getauft worden war. Im selben Jahr heiratet Fritz Asal von
Neuenweg die Anna Huntziger von Bettigen bei Basel. 1759 ehelicht der Soldat
Joseph Goi in einem französischen Schweizerregiment die Anna Asal von Neuenweg
.

In diesen Jahren berichtet das Kirchenbuch viel von Bettelleuten und unehelichen
Geburten. Es sind die Folgen der unaufhörlichen Kriege des 17. und 18. Jahrhunderts
, die nicht nur das wirtschaftliche Leben aufs tiefste erschütterten, wohlhabende
Familien oft in die Armut herabsinken ließen, sondern auch Sitte und
Moral als geringfügige Dinge auf die Seite stießen.

12. Die Auswanderung nach Siebenbürgen

Hand in Hand setzte in diesen Jahren, um aus der Armut und dem kargen
Leben herauszukommen, eine Auswanderung ein, die Siebenbürgen zum Ziel hatte,
das fruchtbare durch die Türkenkriege menschenarm gewordene Hochland im
Bogen der Ost- und Südkarpathen. Dort saßen zwar schon deutsche Menschen, die
sich „Sachsen" nannten, obschon sie 1143 aus dem Moselland, aus Brabant und
Flandern eingewandert, also stammesmäßig Franken waren. Sie waren herbeigerufen
worden vom ungarischen König, um die Karpathenpässe zu sichern gegen
das Eindringen von Balkanvölkern und räuberischen Horden. Dahin ging der Treck
der Markgräfler in den Jahren 1743-51 nach Ulm, dann auf DonauschifTen und
Flößen über Wien hinunter in die ungarische Tiefebene, dann der schnellen Kreisch
entlang über das Gebirge und die Stadt Klausenburg hinein über die Maros und
den Mühlbach entlang in die Stadt Mühlbach. In der von Markgräflern besiedelten
„Durlacher Vorstadt" bauten sie nach heimischer Bauart ihre Häuser, hatten ihren
eigenen Schultheißen, ihre eigene Fleischbank und ihre eigene Schule. Sie heirateten
lange Jahre hindurch nur im Kreis ihrer Landsleute. Die veränderten Lebensumstände
erforderten in den ersten Jahren viele Todesopfer.

11 GLA. Abt. 66/3718, fol. 362 ff.

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