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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1961-02/0017
Schulen „A. B." zeigen die Grundhaltung deutlich an. - Die Markgrafschaft Baden-
Durlach war im Jahre 1556 zum evangelischen Glauben übergetreten, und so
kamen Evangelische zu Evangelischen.

14. Die Wirtschaft

Es scheint, daß die Abtei St. Trutpert über die Halde hinüber in den Bereich
von Heubronn und Neuenweg getreten war. Der Besitz der großen Waldungen
ruht seit langer Zeit einzig und allein in der Verfügung der Gemeinde. Es besteht
also kein Bauernwald. Die Wohltat dieses Reichtums trat besonders bei der Einrichtung
des elektrischen Lichtes zutage. Jedes Haus erhielt auf Kosten der Gemeinde
etliche Brennstellen angelegt.

Als einzige Gemeinde des kleinen Wiesentals besitzt Neuenweg ausgedehnte
Viehweiden, die vom Frühjahr bis in den Herbst benützt werden. Das muntere
Wäldervieh wird dadurch wetterhart und gesund. Seine Milchergiebigkeit ist
bekannt und wird gerühmt. Vier- und sechsspännig sieht man sie den Dungwagen
die steilen Wege an den Hängen hinaufziehen, an denen die Ackerfelder liegen.
Das Doppeljoch ist hier noch im Gebrauch.

Als 1803 der Besitz der Klöster und der Kirche eingezogen und zur Bildung
der unter Napoleons Joch neu entstehenden deutschen Landesfürstentümer verwendet
wird, da vollzieht der letzte Abt von St. Trutpert eine großartige Tat: er
schenkt den gewaltigen Waldbesitz den Gemeinden seines Klosterbereichs. Über
den Belchen laufen die Grenzsteine dieses Klosters; sie zeigen das zweitürmige
Münster. Westwärts herüber scheint die Abtei gereicht zu haben, so daß der diesseitige
Besitz an die Gemeinde Neuenweg überging. Wäre das nicht gewesen, wäre
der Wald an den badischen Staat gefallen und wäre „Herrschaftswald" geworden.

Im Jahre 1859 gibt Professor C. G. Fecht in seinem Buch über die Großherzoglich
Badischen Amtsbezirke über Neuenweg an: 377 ev., 6 kath., 1 isr. Einwohner,
welche ziemlich bemittelt sind, und sich von Feldbau, Viehzucht (36 Pferde, 387
Rinder, vortreffliche Bergweiden 600 Morgen), Fruchthandel aus dem Weiler- und
Münstertal für den eigenen Bedarf, Waldarbeit und Verfertigung verschiedener
Holzgeräte wie Rechen, Heugabeln, Lichtspähnen, Sensenwarben, später auch
Bürsten ernährten. Reisbesen und Beerensammeln zum Verkauf traten hinzu.

Von Heubronn sagt er: „Die Bewohner derselben sind es vornehmlich, welche
auf ihren Saumpferden mit dem doppelten Rückenkorbe oder dem Quersack Getreide
von Müllheim, Staufen usw. in das obere Tal bringen und sich mit den oben
erwähnten Holzarbeiten beschäftigen."14

Das erste Licht in den Fremdenverkehr bringt uns die amtliche Feststellung
aus dem Jahr 1868, daß in Neuenweg ein Esel gehalten werde, der für die Badegäste
von Badenweiler, die von Neuenweg aus den Belchen besteigen wollten, zur
Verfügung stehe.15

15. Die Revolution 1848

Augenzeugen der Freischarenzüge des Jahres 1848 waren die Neuenweger am
26. April 1848. Die Herweghische Legion, die vom Elsaß her über den Rhein
gekommen war, um zu den Scharen um Hecker, Struve und Sigel zu stoßen und

14 C. G. Fecht, Die badischen Amtsbezirke Waldshut, Säckingen, Lörrach, Schopfheim,
1859, S. 503 und 532.

15 GLA Abt. 236/10375, 1869-72.

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