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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1962-01/0006
mit den alten Orten. Basel sah geradeaus, entschied baslerisch und verharrte in
dieser Stellung bis zum Kriegsende, allerdings dieserhalb angegriffen von der Bevölkerung
aller umliegenden Gebietsteile, auch der eigenen. Das Friedensinstrument
wurde aber in seinen Mauern aufgerichtet.

Rasch vollzog sich der Aufmarsch der Parteien im Angesicht und im Rücken
der Stadt. Aber während die Sammlung der Truppen in den königlichen Lagern
und denen des Schwäbischen Bundes meist sehr langsam vor sich ging, geschah die
der Eidgenossen in einem Schwung und Aufbruch und errang schon hierdurch
Erfolge, die weithin ihre Wirkung ausübten. Die Eidgenossen des Schwabenkriegs
1499 waren ihrer Väter in den Burgunder kriegen und ihrer Vorväter von St. Jakob
an der Birs wohl würdig, wenn auch diesmal der Krieg auf beiden Seiten der einheitlichen
Führung, die zu ganz großen Erfolgen schritt, ermangelte. Er zeigt das
Bild zahlreicher Einzelstöße, die lokal bedingt sind und sich auf das Lokale beschränken
. Nur ganz wenige Unternehmungen reichen weiter; ausschlaggebend ist
aber keine von ihnen. Der Krieg endet im Mißmut der Herrschaften des königlichen
Lagers. Der Versuch einer letzten Anspannung der Kräfte gelangt nicht einmal zur
Ausführung, da die rasche Eroberung Mailands durch die Franzosen den König
veranlaßt, seine Kräfte dem südlichen Kriegsschauplatz zur Verfügung zu stellen.

Wir beschränken unsere Aufmerksamkeit auf den Kampfraum zwischen Sundgau
und dem Hegau. An den Flügeln saßen die befestigten königlichen Sammellager
Altkirch im Elsaß und Waldshut-Tiengen. Dazwischen hatten die andern 3 Waldstädte
Rheinfelden, Säckingen und Laufenburg ihre Besatzungen, die die Gelegenheit
zu kleinen Unternehmungen gerne ausnützten. So befehligte in Rheinfelden
Heinrich Graf von Thierstein als Vogt und Hauptmann; sein Stellvertreter war
Balthasar Gut, ein Geschlecht, das um diese Zeit auch in markgräfliche Dienste trat
und eine Reihe von Landschreibern und einen Kanzler stellt. Dem Grafen von
Thierstein stand zur Seite der Hauptmann Marx Reich von Reichenstein. Zu Säckingen
befehligte Hans von Schönau, in Laufenburg Caspar von Blumeneck und Heinrich
von Schönau, in Waldshut Sigmund Graf zu Lupfen, in Tiengen Dietrich von
Blumeneck. Auf dieser Front Altkirch—Bodensee drohte den Eidgenossen die
Hauptgefahr aus der Richtung des Donau- und Wutachtals, den Sammelpunkten der
Truppen des Schwäbischen Bundes. Gegen Mitte Februar sicherten bernische und
solothurnische Truppen den Rhein bei Waldshut, um sich dann rasch weiter östlich
davon mit anderen Eidgenossen in den Hegau zu werfen, den sie in den Tagen vom
19. bis 25. Februar einer schweren Heimsuchung, Plünderung und Verbrennung
unterzogen. Die Truppen des Schwäbischen Bundes waren noch zu schwach, um
dieser geballten Macht der Eidgenossen entgegenzutreten. Unterdessen erfolgte von
Waldshut aus ein Vorstoß ins Aaretal bis Leuggern, der es ebenfalls nicht an
schwerer Heimsuchung und Verbrennung schweizerischer Dörfer fehlen ließ. Auch
aus den andern Waldstädten heraus wurden rasche Unternehmungen geführt, Häuser
verbrannt und Vieh weggetrieben. Waldshut, das sich noch zu schwach wußte,
rief den Breisgau um Hilfe an, desgleichen auch die Herrschaften des Markgrafen
Philipp von Hochberg-Sausenberg-Badenweiler.

Und damit kommen wir an die Frage heran, die uns jetzt ganz besonders
interessiert: Welche Stellung nehmen die 3 Herrschaften Rötteln-Sausenberg und
Badenweiler in diesem Kriege ein? Um die Besonderheit der Lage zu verstehen,
müssen wir zunächst etwas ausholen:

Durch die 2. Heirat des Markgrafen Rudolf III. von Hachberg-Sausenberg
mit der Gräfin Anna von Freiburg, deren schöne Grabmäler in der Kirche zu
Rötteln allbekannt sind, wurde dem markgräflichen Hause die Aussicht auf frei-
burgisches Erbe geboten. Der Anfall dieses Erbes vollzog sich in 2 Stufen: Am
9. September 1444 schenkte der letzte Graf Johann von Freiburg, der die Herrschaften
Badenweiler und die Grafschaft Welsch-Neuenburg inne hatte, seine breis-

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