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rheinische beherrschten durch die Besetzung von Muttenz und Pratteln. Um das
Markgräflerland zu schützen, fand Ende des Monats dort eine Sammlung kriegerischer
Kräfte mit starkem Geschütz statt. Sehr wahrscheinlich waren hier auch die
Hachberger dabei. Sie war hervorgerufen durch einen Zusammenstoß von 300 eidgenössischen
Fußknechten mit den Feinden im Leimental, aus dem diese verdrängt
wurden. Die hereinbrechende Dunkelheit rettete zwei Grafen von Thierstein und
Friedr. Kappler das Leben, während die Verwundeten in Basel Aufnahme und
Heilung fanden.

Am 22. März suchten die Königlichen von Altkirch und von den Rheinstädten
her, die Eidgenossen bei Dornach zu fassen; die Eidgenossen selbst aber waren mit
800 Mann ahnungslos gegen Häsingen ausgezogen, um dort zu plündern und Beute
zu machen. Es waren Berner und Solothurner. Auf der Rückkehr verlegten die
Kaiserlichen — 400 Reisige vom Adel und 4000 Mann Fußvolk aus dem Sundgau,
von Rheinfelden, Säckingen und Laufenburg, die Birsbrücke bei Reinach. Die Eidgenossen
griffen an; aber das an Zahl überlegene Fußvolk hielt nicht stand — viele
flohen gegen Basel, sprangen, da die Tore geschlossen blieben, in den Stadtgraben,
andere ließen sich oberhalb und unterhalb der Stadt eiligst über den Rhein setzen,
viele flohen auch gegen Rheinfelden und Säckingen. Dagegen hielten sich die Reiter
durchaus wacker, ein Graf von Thierstein und der Hauptmann Friedrich Kappler
waren verwundet. Die Toten erbat auf Ansuchen der Hauptleute von Altkirch die
Stadt Basel sich von den Eidgenossen aus und begrub ihrer 63 am Palmsonntag teils
zu St. Jakob an der Birs, teils im Kloster Klingental zu geweihter Erde. Die Folge
dieses Schlages waren erneute Flüchtlingszüge, die ihre Rettung hinter den Mauern
Basels suchten. Vor den Eidgenossen her ging eitel Schrecken und Verzagtheit. Aber
Basel wurde von nun an in der Nachbarschaft mit Argwohn betrachtet, sowohl im
Sundgau als auch im Markgräflerland. In Weil erhoben sich Stimmen, als ob es
drauf und dran sei, eidgenössisch zu werden. Auch die Hauptleute im Lager von
Altkirch teilten diese Meinung — wohl zur Entschuldigung der Niederlage.

Unterdessen war im Hegau unter dem Oberbefehlshaber des Schwäbischen
Bundes, Graf Wolfgang von Fürstenberg, gehandelt worden. Am 4. April unternahm
er mit Württembergern und Breisgauern einen Vorstoß gegen Hailau und
Neunkirch, wo er die Nachhut der Eidgenossen schlug. Schon machten sich aber
hier bedenkliche Erscheinungen geltend: Württembergische Knechte weigerten sich,
den von den Eidgenossen besetzten Kirchhof zu stürmen. So wurde das Dorf kurzerhand
in Brand gesteckt. Die eidgenössische Tagsatzung, die vom 1. bis 6. April
in Zürich stattfand, beschloß einen starken Heerzug über den Rhein in den Hegau,
den Schwarzwald und in die Baar. Am 13. sollten die Ausgangsstellungen am Rhein
bezogen sein. Kurz darauf tauchte ein zweiter Plan auf: Uber den Schwarzwald
in den Breisgau einzufallen „vnd besonders des margrafen von Röteln land, wen
si uiber si gezogen sind, und sind in willen, land vnd luit brenen vnd verniesten".
Die Monatsmitte entschied für den ersten Plan: Das feste Waldshut wurde gemieden
, das Städtchen Tiengen dagegen umschlossen. Sein Verteidiger Dietrich von
Blumeneck rettete sich durch schmähliches Verlassen der Seinen; die Einwohner
drangen auf Ergebung, da die Knechte nicht zuverlässig waren. Am 19. ergab sich
die Stadt. Hans von Baldegg und ein Freiherr von Roggenbach wurden nach Baden
in strenge Gefangenschaft abgeführt;6 die Knechte entwaffnete man und ließ sie
laufen; so kamen sie am 19. und 20. April heim nach Freiburg, ohne Harnisch und
Wehre und mit Stäben in den Händen. Die Bauernaufgebote schickte man heim
mit dem Auftrag, daheim zu warten, die Eidgenossen als Herren anzunehmen „mit

5) Heinrich Ulmann, Kaiser Maximilian I. 1. Bd. Stuttgart 1884. S. 374 f

6) Heinrich Schreiber, Urkundenbuch der Stadt Freiburg i. Br. II. Bd. 2. Abteiig.
Freiburg 1829.

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