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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1962-01/0038
Um Mitternacht, der Mond schien hell

durchs offne Fensterlein.

Der Bauer wachte plötzlich auf,

geblendet fast vom Schein:

Am Fenster stand der Grüne,

gewaltig wie ein Hüne.

Der wirft ein Knochenbündel ihm

noch blutig ins Gemach.

Den Knochen wirft er zornerregt

die Schreckensworte nach:

Du hast uns helfen jagen,

so hilf uns nun auch nagen!

Vorbei war Ruh, vorbei war Schlaf,

dahin der Wangen Rot.

Zwei Tage siecht der Bauer hin,

am dritten war er tot.

Sie sangen Miserere,

hüt' dich vorm wilden Heere!

Wie Johannes Künzig in seinen „Schwarzwaldsagen" mitteilt, lassen sich die
Sagen vom wilden Jäger im Markgräflerland auf einen Freiherrn von Hapsberg
zurückführen. Dieser war Amtmann in der Herrschaft Badenweiler und gleich dem
Kromerschütz in Steinen durch seine Jagdleidenschaft und Gewalttaten bekannt.
„Gewöhnlich erscheint er als Jäger mit bellenden Hunden."

Im 16. Jahrhundert lebte ein Herr von Habsberg als Vogt in Müllheim. Die
alte Martinskirche in Müllheim, die als Festhalle umgebaut wurde, enthält neben
anderen Epitaphien das Renaissancedoppelgrabmal des Vogts Hans Hartmann von
Habsberg und seiner Frau. Die Todesjahre des Ehepaares sind nach Josef Sauer
zwischen 1583 und 1589 anzunehmen.

Erscheinungsorte des wilden Jägers im Markgräflerland sind nach Künzig und
weiteren eigenen Feststellungen: Die Gegend zwischen Müllheim und Sulzburg,
Istein, Kirchen, das Wiesental: Rötteln, Lücke, Röttier Schloß, Hägelberg, Steinen
und der Siebenbannstein zwischen Waidhof und Ottwangen.

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